Archimedes C2 (13)

Staffelwalzenmaschine

ca. 1925

Noch vor dem Ersten Weltkrieg begann Reinhold Pöthig mit der Verkleinerung seiner Staffelwalzenmaschinen. 1914 brachte er mit dem Modell C eine etwa nur 7 kg leichte Maschine auf dem Markt; die Normalmaschine Modell B wog noch ziemlich genau das Doppelte: 14,3 kg. Dabei hat Modell C ebenfalls sowohl im Resultatwerk wie im Umdrehungszählwerk eine Zehnerübertragung.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Produktion von Rechenmaschinen um 1920 wieder aufgenommen, das Modell C wurde in überarbeiteter Version in großen Stückzahlen produziert und auch in den angelsächsischen Raum exportiert. Es wird hier als Modell C" bezeichnet in Abgrenzung zu dem früheren und seltenen Modell C1, jenes war noch mit den größeren Staffelwalzen des Modell B versehen.

Das Modell C2 ist auch die Basis für die Tastaturmaschine Modell D (ab 1915), die später (um 1927) zum Automaten ausgebaut wurde (Mod. DeaD), und von Modell F, eine weitere noch kleinere und leichtere Minimalversion der Archimedes. Ab ca. 1930 wurden alle diese Modell durch die neue Pultserie (Modelle G, H, L usw) abgelöst, bei denen auch komplexe Automaten konstruiert wurden.

Beim Modell C2 liegt die Einstellanzeige oberhalb der Einstellschieber, im Unterschied zu Modell C1, bei dem die Anzeige der Einstellung vor den Einstellschiebern platziert ist. Beide Formen des Modells haben Zehnerübertragung im Umdrehungszählwerk (DE 238611), für dieses und das Resultatwerk getrennte Umschalthebel und für jedes der drei Werke eine Hebellöschung. Der Schlitten muss von Stelle zu Stelle noch angehoben werden. Das frühe Modell C1 wurde zeitweise - vielleicht auf besonderen Wunsch des Käufers - in einen Holzkasten eingebaut (FDM 9004). Um 1928 hatte man für Modell C2 RM 1100 zu bezahlen.
Inventarnummer:
FDM7690

Jahr der Erfindung:
1925

Hersteller:
Glashütter Rechenmaschinen-Fabrik Archimedes, Reinhold Pöthig

Baujahr:
ca. 1925

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
10 (EW) x 8 (UZW) x 13 (RW)

Maße (H x B x T):
12 x 34 x 17 cm

Gewicht:
6,6 kg

Seriennummer:
55412


Literatur:
  • Brauner, Ludwig/Vogt, Victor: Illustriertes Orga-Handbuch erprobter Büro-Maschinen. Berlin 1921, p. 216-218
  • Handbuch der Büromaschinen: Übersicht über die wichtigsten auf dem mitteleuropäischen Markte eingeführten Büromaschinen und Apparate. Berlin o. J. [1927], p. 147
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 191-194
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 19f.
  • Schmid, Harald: Archimedes – Diehl. Vom Arithmometer zum druckenden Rechensystem. Offenhausen 2014, p. 28
  • Schmid, Harald/Eichler, Ulrich/Hänsgen, Hellmut : ArchimedeS: Die Geschichte einer Rechenmaschinenfabrik in Glashütte/Sachsen. Offenhausen, 2016
  • Schreibmaschinenzeitung, ab 1898, später BZB, 254 [1919], p. 144
  • Schreibmaschinenzeitung, ab 1898, später BZB, 266 [1920], p. 296

Patente:

Weitere Exemplare in der Sammlung (6):
  • FDM5144 (ab 1913, SNr.: 2839)
  • FDM6153 (ab 1913, SNr.: 4688)
  • FDM6779 (ab 1920, SNr.: 12644)
  • FDM6796 (ca. 1925, SNr.: 92470)
  • FDM6929 (ca. 1925, SNr.: 9246)
  • FDM7002 (ca. 1920, SNr.: 5097)
Ein weiteres Exemplar dieser Maschine befindet sich in der Ausstellung: FDM6153 (1. Untergeschoss).

 

Schaltwerk, © DRP 238611
Archimedes C2 (13), 1925, FDM7690, © Arithmeum