Koplanare Zahnscheiben-Addiermaschine von Charles Stanhope aus dem Jahre 1780
Der Engländer Charles Viscount Mahon, Third Earl of Stanhope (1753-1816), erfand im Jahre 1780 diese 12-stellige Addiermaschine, deren Original sich heute im Old Ashmolean Museum in Oxford befindet. Zuvor baute er zwei Vierspezies-Rechenmaschinen (1775 und 1777, beide Science Museum, London), von denen ebenfalls originalgetreue funktionstüchtige Repliken im Arithmeum ausgestellt werden. Für den Bau der Addiermaschine hatte Stanhope den Uhrmacher James Bullock beschäftigt. Dies wird durch die Inschrift auf der Vorderseite der Maschine belegt: „Visc[oun]t Mahon Inv[enit] 1780 Ja[me]s Bullock Fecit“.
Die Addiermaschine besitzt eine koplanare Anordnung von Einstellscheiben und ist für die englische Währung eingerichtet. Sie rechnet im Bereich von „Farthings“ bis „Hundred Million“. Die einzelnen Scheiben werden mittels eines Stiftes eingestellt und sind untereinander durch Übertragungszähne verbunden, die man auch als Einzähne bezeichnet. Da Stanhope bei dieser Rechenmaschine auf den Einsatz von Zwischenzahnrädern zur Erhaltung der Drehrichtung im Ergebniswerk verzichtet hat, folgt jeweils auf eine rechtsdrehendes eine linksdrehende Ergebniswerksanzeige und umgekehrt.
In dem interessanten 3D-Animationsfilm von Jan Malte Bachmann, den er im Rahmen der Vorlesungsreihe zur Geschichte des maschinellen Rechnens bei Professor Dr. Ina Prinz erstellte, lässt sich der oben erläuterte Rechenvorgang detailliert nachvollziehen und es wird geklärt, ob die Zehnerüberträge über alle Stellen der Maschine funktionieren kann oder nicht.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Entdecken unserer neuen Rechenmaschine der Woche!