Arithmetischer Manipulator von Niccola Guinigi aus dem Jahr 1858
In den Aufzeichnungen Tito Gonnellas sowie im „Monitore Toscano“ vom 10. Februar 1859 findet sich die Erwähnung einer Rechenmaschine, erbaut von Niccola Guinigi aus Lucca. Die Rechenmaschine selbst galt bis 2010 als verschollen. 150 Jahre nachdem Niccola Guinigi seine Rechenmaschine an der Toskanischen Akademie der Künste und Manufakturen vorgestellt hatte, entdeckte man das als verschollen geltende Objekt in dem mailändischen Antiquariat Subert wieder. Heute befindet sich diese Rechenmaschine in der Sammlung des Arithmeums.
Den arithmetischen Manipulator konstruierte Niccola Guinigi, wie er selbst schreibt, um „[…] die Addition so auszuführen, dass die Rechenoperation für alle wie ein leichtes Spielchen wird, da man weder einer Rechnung noch eines Übertrags bedarf und man stets auf das Ergebnis zählen kann.“
Mit den Wahltasten an der Vorderseite der Maschine wird die Stelle gewählt, ab der eine Zahl zwischen 1 und 20 addiert wird. Hierzu muss der entsprechende Knopf neben der gewünschten Zahl heruntergedrückt werden und die obere Platte bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn gedreht werden. Das Ergebnis erscheint in den kleinen runden Ergebniswerks-Anzeigefenstern, die unter der Glasplatte zu sehen sind. Das Besondere der Maschine ist, dass sie nahezu vollständig aus Holz gefertigt wurde. Selbst die Zahnräder sind aus Holz! Wir freuen uns Ihnen diese außergewöhnliche Rechenmaschine in einer 3D-Animation des Informatikstudenten Daniel Berthold zu präsentieren, die dieser im Rahmen seiner Bachelorarbeit zur Geschichte des maschinellen Rechnens bei Frau Professor Dr. Prinz erstellt hat. In dem Video ist die gesamte Konstruktion der Maschine inklusive des ebenso faszinierenden wie originellen Zehnerübertrags nachzuvollziehen. Viel Vergnügen.