Die automatisch multiplizierende Rechenmaschine von François Timoléon Maurel und Jean Jayet aus dem Jahr 1846
Der Uhrmacher François Timoléon Maurel hatte die Idee eine Rechenmaschine zu konstruieren, die eine automatische Multiplikation realisieren sollte. Dies bedeutet, dass der Benutzer bei einer Multiplikation mit der Ziffer 9 nicht neun Mal eine Kurbel drehen musste, sondern in diesem Fall nur einen Zeiger mit Hilfe einer Flügelschraube auf die Ziffer 9 stellen musste. Das war sehr viel praktischer als bei den meisten anderen Rechenmaschinen dieser Zeit. 1842 erhielt er dafür das erste Patent und baute die ersten Prototypen, von denen sich inzwischen das Exemplar aus der IBM-Sammlung als Dauerleihgabe im Arithmeum befindet, worüber wir uns sehr freuen. Der Prototyp zeigt sehr gut die Vorteile seiner Konstruktion. Er war aber noch nicht für eine Serienproduktion geeignet. Der geschäftstüchtige Ingenieur Jean Jayet erkannte das Potential dieser Erfindung und überarbeitete gemeinsam mit Maurel die ersten Entwürfe. 1846 erhielten sie ein gemeinsames Patent für die Arithmaurel. Die Mechanik ist auch in diesem späteren Entwurf sehr filigran, durchdacht und technisch hochinteressant. Das 3D-Animationsvideo, das der Informatikstudent Thomas Koppelberg im Rahmen seiner Bachelorarbeit bei Professor Dr. Ina Prinz zur Erklärung der Funktionsweise der Arithmaurel erstellt hat, zeigt die faszinierende Konstruktion didaktisch hervorragend aufbereitet und so, dass auch kompliziertere Details sehr gut zu verstehen sind. Die Rechenmaschine erhielt 1849 auf der Exposition nationale in Paris die Goldmedaille. Wenn Sie dieses Video betrachten, werden Sie die außergewöhnlich schöne Mechanik der Arithmaurel sicherlich auch goutieren können.