Kolonnenaddierer von Moses und William Pullen aus dem Jahr 1874
Im Jahr 1874 reichten Moses Pullen und sein Sohn William in Bentham, North Yorkshire, ein Patent für eine Einzelreihentastenaddiermaschine ein. Diese Maschine addiert einstellige Ziffern, die durch Tastendruck und anschließendes Ziehen des Tastenblocks eingegeben werden. Das Ergebnis wird an zwei Zahlenscheiben abgelesen, wobei die kleinere Scheibe die Ziffern von 0 bis 9 zeigt und die größere Scheibe die Zehner und Hunderter anzeigt. Die größte Zahl, die die Maschine darstellen kann, ist die 409.
Mag uns die Funktionalität dieser Maschine heute sehr trivial erscheinen, so stellten Maschinen wie diese damals eine große Hilfe dar, ging es um das Addieren von Kolonnen in der Buchführung. In den meisten Fällen wird der Zahlenraum für die Addition nur einer Stelle wohl auch ausgereicht haben. So erfuhr die Maschine nach ihrer Ankündigung auch einige mediale Aufmerksamkeit.
Der Schulmeister Pullen und sein Sohn hatten eine Produktion der Rechenmaschine begonnen, die auf unterschiedliche Kundschaft abzielte. Je nach Liquidität des Kunden konnte zwischen diversen Edelhölzern für die Grundplatte gewählt werden. Auch die anderen Komponenten der Maschine zeigten, dass Ästhetik bei ihrem Entwurf eine entscheidende Rolle spielte. Alle Technik ist sichtbar und die Benutzung der Maschine hat dadurch einen besonderen Reiz.
Der 3D-Animationsfilm der Informatikstudenten Baris Gündogdu und Burak Celebi, den diese im Rahmen ihrer Projektgruppe zur Geschichte des maschinellen Rechnens bei Professor Prinz erstellten, zeigt die Funktion im Detail und vermittelt ebenso einen Eindruck der Bedienung und ihrer Ästhetik.