Olympia 192-030

Zweispezies-Addiersegmentmaschine

1957

Die Firma Olympia / AEG hatte unter verschiedenen Markennamen seit 1903 Schreibmaschinen produziert, darunter die originelle, berühmte und weitverbreitete Mignon. Olympia war in den 1960er Jahren einer der größten Büromaschinenhersteller in Europa, konnte dann aber den Anschluss an die Elektronik nur schwer finden. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte die Firma auch im Rechenmaschinensektor Fuß zu fassen. Dies gelang auf Anhieb mit der neuentwickelten druckenden Addier- und Subtrahiermaschine Modell 122-090 (ab 1952), die das Grundmodell für eine ganze Serie von Zwei-, Drei- und Vierspeziesmaschinen war und darüber hinaus zum Buchungsautomaten ausgebaut werden konnte. Für die Datenübertragung enthielt die Maschine unter der Tastatur einen Stiftschlitten und die seit Burroughs' Zeiten unvermeidbaren Addiersegmente. Das sind Hebel, die auf der einen Seite den im Stiftschlitten gespeicherten Wert abtasten aund auf der anderen Seite diesen in das Summierwerk und in das Druckwerk übertragen. Von Anfang an hatte man sich bei Olympia für alle Modelle auf die Zehnertastatur nach Sundstrand festgelegt. Daher konnte schon mit dem ersten Modell auch eine behelfsmäßige Mulitplikation durchgeführt werden, die den Vorschub des Stiftschlittens beim Eintasten einer Null ausnutzte. Die Maschine kann unter Null subtrahieren, d.h. sie liefert negative Zahlen in der normalen Darstellung mit Vorzeichen (und nicht als Komplementärzahlen), sie ist eine "Saldiermaschine". Das Modell wurde von 1952 bis 1955 gebaut, es unterscheidet sich vom Modell 182-030 (FDM 6538) nur in der Kapazität. Siehe auch FDM 6538; dort sind auch Patente angegeben.
Inventarnummer:
FDM6198

Jahr der Erfindung:
1952

Hersteller:
Olympia Werke AG

Baujahr:
1957

Hauptgattung:
Ein- bis Dreispeziesmaschine

Untergattungen:
Addiersegment

Kapazität:
9 (EW) x 10 (RW)

Maße (H x B x T):
20 x 29 x 36 cm

Gewicht:
7,9 kg

Produktionszeit:
1952 - 1957

Seriennummer:
121321


Literatur:
  • Basten, Peter: „Olympia Saldiermaschine“, in: Büromarkt 4, 1953
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Querschnitt, © Olympia: Werkzeichnung
Olympia 192-030, 1957, FDM6198, © Arithmeum