Rheinmetall FMR [Fakturiermaschine]

Fakturiermaschine mit Schreibaggregat

ca. 1955

Der Rüstungsbetrieb Rheinmetall in Sömmerda/ Thüringen begann nach dem Ersten Weltkrieg mit der Produktion von Addier-, Staffelwalzen- und Buchungsmaschinen. Im Jahre 1933 stellte man der Fachwelt den ersten europäischen Fakturierautomaten - konstruiert von August Kottmann - vor, der als Konkurrenz zur amerikanischen Burroughs-Moon-Hopkins anzusehen war. Diese Maschine wurde bis ca. 1961 im wesentlichen unverändert gebaut, dann erhielt sie eine elektrische Schreibmaschine als Ausgabegerät. Auf dem Gestell steht als Ein- und Ausgabewerk eine Rheinmetall-Schreibmaschine Modell Standard, mit der sowohl die Texte als auch alle Zahlenwerte für die Rechenmaschine eingegeben werden. Die Steuerung des Formularschlittens in die entsprechende Schreibposition bewirkt eine hinter der Schreibwalze sitzende Steuerbrücke, mit deren Fühlern die entsprechenden Funktionen über das Schließen von Stromkreisen abgerufen werden. Beim Betätigen der handbetriebenen Schreibmaschinentastatur werden die vorkommenden Zahlen über Kontakte und mittels elektrischen Impulsen in die entsprechenden Register des Rechenwerks übertragen und dort automatisch verarbeitet. Das Schreiben der Produkte geschieht selbsttätig mit Hilfe von Elektromagneten, die auf die entsprechenden Typenhebel wirken. Das Rechenwerk sitzt im unterern Teil des Gestells, es wird durch einen eigenen Motor betrieben. Der mechanische Rechenvorgang geschieht durch mehrfache Addition mit Stellenverschiebung zwischen der Abarbeitung der einzelnen Ziffern des Multiplikators. Die Speicherwerke sind nur wenig geänderte Saldierwerke, wie sie aus Addiermaschinen bekannt sind. Die Übertragung der Werte innerhalb der Rechenmaschine erfolgt mechanisch durch Zahnstangen, die in die entsprechenden Speicherwerke eingreifen. Nur die Übertragung zwischen Rechenwerk und Schreibwerk wird auf elektromechanischer Basis betrieben.
Inventarnummer:
FDM6015

Jahr der Erfindung:
1955

Hersteller:
VEB Büromaschinenwerk Rheinmetall Sömmerda

Baujahr:
ca. 1955

Hauptgattung:
Buchungsmaschine

Kapazität:
8 (EW) x 8 (UZW) x 16 (RW)

Maße (H x B x T):
135 x 77 x 50 cm

Gewicht:
84,2 kg

Produktionszeit:
1932 - 1972

Seriennummer:
nicht feststellbar


Literatur:
  • Der Büromaschinen Mechaniker. Zeitschrift für Büromaschinen -Technik -Reparatur und -Wartung. Hamburg, 1. Jahrgang: 1959. Ab 1970 u.d.T. "Büromaschinen-Technik", [1964/65], p. 124-125
  • Burghagens Zeitschrift für Bürobedarf : Fachbl. d. Bürobranche, Hamburg, Burghagen: 25.1922 - 42.1939 = Nr. 305-728; 52.1949 - 71.1968 = Nr. 729-1236 (Vorg.: Schreibmaschinen-Zeitung Hamburg; Forts.: Burghagens Zeitschrift für Bürotechnik), [1953], p. 969
  • Lange, Werner: Buchungsmaschinen, Meisterwerke feinmechanischer Datenverarbeitung 1910-1960. München, Wien, 1986, p. 156-158

Patente:
  • DE 503944 [1929]
  • DE 605740 [1930]
  • DE 619119 [1932]
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Summendruckvorrichtung, © DE 605740
Rheinmetall FMR [Fakturiermaschine], 1955, FDM6015, © Arithmeum
Aufbau einer Rheinmetall-Buchungsmaschine, © BMM [1964], 65, p. 125