Madas 20 L

Halbautomatische Vierspezies-Staffelwalzenmaschine

1950

Im Jahr 1931 begann man beim Hersteller der Madas, der Firma Egli, mit der Produktion einer neuen Serie von Staffelwalzenmaschinen, die in einer wesentlich kompakteren Ausführung als die Vorgängermodelle gehalten waren. Zunächst erschienen drei "Portable"-Modelle von unterschiedlicher Kapazität, bei denen die Anzeigewerke mit platzsparenden Ziffernrollen statt Ziffernscheiben ausgestattet und die Tastatur vollständig in das Gehäuse integriert waren; bei den elektrisch angetriebenen Modellen war der Motor vollständig im Gehäuse verschwunden. 1935 erschienen dann die L-Modelle, die ausschließlich mit Motorantrieb gefertigt wurden und sich von den "Portable"-Maschinen durch die automatische Division, die motorbetriebene Schlittenverschiebung und die Löschtasten unterscheiden. Die ganze Arbeitsplatte mit den Tasten und Funktionsknöpfen ist schräggestellt, sodass die Anzeigen gut eingesehen werden können. Das Modell 20 L ist ein Halbautomat, da die Multiplikation noch mit Hilfe der Plustaste per Hand bearbeitet werden muss. Die Division erfolgt vollautomatisch. Die Maschine hat die größtmögliche Kapazität. Alle Rechenwerke haben Zehnerübertragung, wodurch die abgekürzte Multiplikation möglich ist. Im Resultatwerk lassen sich die Zahlen auch per Hand eindrehen, was vor allem bei der Division Vorteile verschafft. Die Nullstellung des Resultatwerks kann zwischen der 7. und 8. Stelle unterbrochen werden, sodass eine Speicherung von Daten möglich wird. Die Maschinen­nummer 49686 lässt als Herstellungsjahr die Vermutung 1950 zu.
Inventarnummer:
FDM9385

Jahr der Erfindung:
1935

Hersteller:
Hans W. Egli

Baujahr:
1950

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
10 (EW) x 10 (UZW) x 20 (RW)

Maße (H x B x T):
22 x 36 x 28 cm

Gewicht:
11,8 kg

Produktionszeit:
1935 - 1953

Seriennummer:
49686


Literatur:
  • Das Rationelle Büro : Anwendermagazin d. Bürokommunikation, Aachen/München: 1.1950 - 24.1973,3; 36.1985 - 38.1987,3/4, [1952], p. 27
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 427-430
  • Reese, Martin: „55 erfolgreiche Jahre: MADAS-Rechenautomaten aus der Schweiz 1913–1968", Historische Bürowelt, Juni 2010, p. 15-22
  • Saudan, Gérard: Swiss calculating machines. Selbstverlag, Yern, 2017

Patente:
  • DE 293933 [1927] (Erwin Jahnz: Rechenmaschine mit selbsttätiger Stellenverschiebung bei Division)
  • DE 524939 [1927]
  • DE 598411 [1932]
Dieses Objekt befindet sich aktuell in der Ausstellung im 1. Untergeschoss.

 

Längsschnitt mit Einstellwerk und Resultatwerk, © DE 598411
Madas 20 L, 1950, FDM9385, © Arithmeum