Austria I

Vierspezies-Staffelwalzenmaschine

1906

Samuel Jacob Herzstark (1867-1937) gründete 1906 einen Betrieb zur "fabrikmäßigen Erzeugung von Rechenmaschinen" zusammen mit Julius Graber in Wien. Zu jener Zeit hatte Julius Graber (auch Graeber, Gräber, Gráber) seine seit 1903 bestehende Produktion von Staffelwalzenmaschinen - es existieren z.Zt. vier Graeber-RM aus dieser Produktion in der Sammlung - vermutlich beendet. Graber brachte in die gemeinsame Firma seine Kenntnisse zur Rechenmaschinen-Herstellung ein, insbesondere auch sein Patent (AT 14651) zur Löschung der Schlittenwerke. Möglicherweise hat Graber auch seine Werkzeuge mit in die Firma eingebracht, was eine Erklärung für die plötzliche Erscheinung von Austria-Staffelwalzenmaschinen auf dem Markt wäre. Anhaltspunkte sind nicht nur die RW-Löschung nach Grabers Patent, sondern auch die vielfältigen Übereinstimmungen zwischen Graeber- und Austria-Maschinen: Besonders deutlich bei den Maschinen mit kleinster Kapazität 4-5-8, von denen sowohl ein Exemplar von Graeber (FDM 7159) als auch von Austria (FDM 7168) in der Sammlung vorhanden ist. Die Firmenbezeichnung "Austria" wurde 1907 eingetragen. Julius Graber schied 1909 aus der Gesellschaft aus, nachdem er mit seiner Familie in die USA auswanderte. Das Modell 1 der Austria hat eine konventionelle Übertragstechnik, wie sie in den Konkurrenzfabrikaten auch verwendet wurde, die Nullstellung von RW und UW erfolgte allerdings mit der modernen Zuglöschung nach Graber. Modell 1 wurde ca. 2 Jahre gebaut mit den Seriennunmmern ca. 100 bis ca. 350.
Inventarnummer:
FDM9374

Jahr der Erfindung:
1906

Hersteller:
Herzstark & Co.

Baujahr:
1906

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
6 (EW) x 7 (UZW) x 12 (RW)

Maße (H x B x T):
16 x 49 x 22 cm

Gewicht:
8,8 kg

Produktionszeit:
1906 - 1907

Seriennummer:
220


Literatur:
  • Anthes, Erhard; Reese, Martin; Wochinz, Reinmar: „Austria-Rechenmaschinen von Samuel Jacob Herzstark". in: Historische Bürowelt Nr. 101; Sept. 2015, p. 4-11, p. 4-11

Patente:
  • AT 14651 [1902]
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Austria I, 1906, FDM9374, © Arithmeum
Austria I, 1906, FDM9374, © AT 14651