Professor Dr. Menso Folkerts
Institut für Geschichte der Naturwissenschaften
Ludwig-Maximilians-Universität München
Mittwoch, 2. Dezember 2009, 18 Uhr c. t.
Gerhard-Konow-Hörsaal im Arithmeum
Eine der wichtigsten Entwicklungen der Geistesgeschichte ist die Abstraktion vom Gezählten zur Zahl, d.h. die Einführung von Symbolen für die Zahlen. In den verschiedenen Kulturkreisen gab es im Prinzip drei verschiedene Ansätze: man verwendete verschiedene Symbole für die Zehner, man benutzte die Buchstaben des Alphabets, und man erdachte Stellenwertsysteme. Es wird gezeigt, welche Vor- und Nachteile diese Verfahren haben und in welchen Kulturen sie benutzt wurden. Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Geschichte unseres dezimalen Stellenwertsystems: sein Weg von den Indern über die Araber nach Europa und die Gründe, warum es erst spät allgemein akzeptiert wurde.