Das menschliche Auge ist sehr sensibel für Proportionen. Es mag uns gar nicht bewusst sein, aber häufig spielt das schnelle Erfassen von Proportionen in unserer alltäglichen Entscheidungsfindung eine Rolle. Ob etwas größer oder kleiner ist, kann auch schon ein kleines Kind ganz einfach feststellen. Doch Proportionen können auch sehr viel diverser sein. Seit alters her haben sich auch Mathematiker mit Proportionen befasst. Sie haben Wege gefunden mit Hilfe von Proportionen zu rechnen, wie wir in der Ausstellung „Proportionalzirkel und seltene Mathematik- und Zeicheninstrumente des 17. und 18. Jahrhunderts“, die parallel im Arithmeum gezeigt wird, sehen können. Doch Mathematiker haben sich auch auf die Suche nach besonders schönen Proportionen gemacht, die der menschlichen Vorstellung von Harmonie entsprechen. So haben sie beispielsweise intensiv die Proportion des goldenen Schnitts untersucht. Diese findet sich auch in der Natur. Künstler sind ebenfalls sehr früh auf darauf gestoßen und haben sich intensiv damit auseinandergesetzt. Sie experimentieren aber auch mit vielen anderen Proportionsverhältnissen, immer auf der Suche nach einer besonderen Harmonie. In der geometrisch konstruktiven Kunst wird diese Suche in ihrer reinsten Form betrieben. Wir können in den elementaren geometrischen Formen den Proportionen folgen und ihre Harmonie, aber auch ihre optischen Spannungen verfolgen. Die Ausstellung „Proportion und Harmonie“ lässt uns anhand ausgewählter Werke aus der Kunstsammlung des Arithmeums diese Suche in vielfältiger Form erleben.
Die Führung ist kostenfrei.
Treffpunkt ist 15 :00 Uhr an der Kasse, eine Voranmeldung ist nicht notwendig.