Das unvollständige Versuchsmodell ist vermutlich eine erste Ausführung der von Otto Steiger entwickelten Rechenmaschine mit Multiplikationskörper. Es ist denkbar, dass er von der Bolléeschen Konstruktion Kenntnis hatte, die ebenfalls pro Stelle einen Einmaleins-Körper vorsah, wie es auch hier im Steigerschen Modell ausgeführt ist. Steiger hat in verschiedenen Ländern seine Ideen patentieren lassen, aber nur in der deutschen Patentschrift DE 72870 finden sich Hinweise auf diese Konstruktion (Abb. 17 und 18). Im Text des Patents wird Folgendes formuliert: "Fig. 17 und 18 zeigen einen Einmaleinskörper, bestehend aus zwei übereinander geordneten Blöcken Pa0, Pb0, von denen der obere die Zehner und der untere die Einer enthält. […] Bei der aus Fig. 17 Seiten-, Fig. 18 Vorderansicht ersichtlichen Anordnung wird der Multiplicand eingestellt durch Verschiebung der Blockpaare Pa0, Pb0 in der Pfeilrichtung Fig. 17 […]. Der Umstand, daß der obere Stift eines Hebels T² jeweils in die Zehner des rechtsliegenden Blockpaares übergreift, ermöglicht, daß die zu addierenden Zehner und Einer unmittelbar nach einander auf die Ziffernscheiben übertragen werden können, worauf erst Stellenverschiebung und Zehnerübertragung stattzufinden hat (Fig. 18)." Das Versuchsmodell, das nach der Datierung 1891/92 gebaut wurde, besitzt zwar die Einrichtung für ein verschiebbares Hauptzählwerk, das Zählwerk selbst fehlt aber. Das Patent DE 72870 beschreibt in der Hauptsache einen Einmaleinskörper aus Kreisscheiben, der nur einmal in der Maschine vorkommt. Das Versuchsmodell dazu existiert im Technorama Winterthur. Die in der späteren kommerziellen Ausführung eingebaute Form des Einmaleinskörpers ist im Patent US 558913 von 1896 beschrieben.