Brunsviga B (Schuster)

1900

Dokument eines Konfliktes: Von 1895 bis 1900 war Ernst Schuster, Berlin, Generalvertreter von Brunsviga. Er hat durch seine Werbeaktivitäten viel dazu beigetragen, die Rechenmaschine von Grimme, Natalis & Co (GNC) bekannt zu machen. Er identifizierte sich so sehr mit dem Verkaufsprodukt, dass er schließlich von „seiner Rechenmaschine“ sprach und sein von ihm erwähltes Emaille-Signet, die „Schuster-Hand“, auf dem Deckblech der Maschine befestigte, sodass damit – zunächst – das GNC-Zeichen verdeckt wurde. Das brachte ihm Schwierigkeiten mit dem Fabrikanten ein, und als Kompromiss ließ er seine Hand so aufbringen, dass das GNC-Signet wieder sichtbar war. Hier ist eines der sehr seltenen Exemplare mit dieser Form der Schuster-Hand. Ergänzt werden kann, dass Ernst Schuster von GNC zum 31. Dezember 1900 die Kündigung als Generalvertreter erhielt. Mit dazu beigetragen hat die mit Christel Hamann vorangetriebene Entwicklung der Sprossenradmaschine Berolina. Jasmin Ramm-Ernst hat im Zuge ihrer Dissertation diese Zusammenhänge aufgespürt und dargestellt.
Inventarnummer:
FDM10043

Baujahr:
1900

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Sprossenrad, wendeläufig

Kapazität:
9 (EW) x 8 (UZW) x 13 (RW)

Maße (H x B x T):
12 x 38 x 15 cm

Gewicht:
8,1 kg

Produktionszeit:
1892 - 1927

Seriennummer:
3538


Literatur:
  • Dingwerth, Leonhard: Historische Rechenmaschinen-Anzeigen, 2015
  • Ramm-Ernst, Jasmin: Ernst Schuster gegen Grimme, Natalis & Co, in: Historische Bürowelt 92, p. 11-15
  • Ramm-Ernst, Jasmin: Stahlgehirne: Mechanische Rechenmaschinen als eine neue Form von Technik (ca. 1850 – 1930) am Beispiel des Fabrikats Brunsviga. Dissertation, Stuttgart, 2015
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