"The Improved Adding Machine" von Caroline Winter aus dem Jahr 1859

Am 12. April 1859 reichte Caroline Winter das Patentmodell ihrer "Improved Adding Machine" ein. Winter, die aus Miami County Ohio stammte und in Piqua ein Ladengeschäft betrieb, erfand eine einfache Einzelreihentastenaddiermaschine, die mit minimalen Bauteilen auskam und sich vor allem durch unkomplizierte und sichere Handhabung auszeichnete. Dass sie sich dabei eines elementaren Schaltklinkenmechanismus bediente, ist insofern bezeichnend, als dass dieser Mechanismus zuvor nur in sehr wenigen Rechenmaschinen, wie beispielsweise den Rechenmaschinen von Jean Baptist Schwilgué eingesetzt wurde. Die Addiermaschine von Winter ist klar und selbsterklärend gestaltet und besteht, bis auf die Zahnräder, weitestgehend aus Holz. Das Ergebnis der Maschine, die bis maximal 600 rechnen kann, wird mit zwei Zeigern angezeigt. Die größere der beiden Anzeigescheiben zeigt die Zahlen von 1 bis 100 an. Der Zeiger der kleineren Anzeige für die 100er bewegt sich kontinuierlich weiter und zeigt die Zahlen von 1 bis 6. Warum die Maschine als höchste Zahl die 600 und nicht die 699 anzeigt, ist durch einen Stoppmechanismus im Innern der Maschine bedingt. Ist die höchste Zahl erreicht, kann die Maschine durch Betätigung eines Löschhebels in die Ausgangsposition zurückgesetzt werden.

Das 3D-Animationsvideo des Informatikstudenten Caner Ucar, das er im Rahmen der Vorlesungsreihe zur Geschichte des maschinellen Rechnens bei Professor Dr. Ina Prinz erstellt hat, zeigt alles Details der Maschine ausführlich und sehr gut nachvollziehbar. Bei Betrachtung des Videos wird deutlich, dass die Klarheit der Konstruktion einen besonderen ästhetischen Reiz hat, der auch heute noch faszinieren kann.