Der Transistorrechner "Z25" von Konrad Zuse

Der deutsche Computerpionier Konrad Zuse hat bereits 1936 erste Ideen für einen Computer entwickelt und den mechanischen Rechner "Z1" gebaut. Es war einer der ersten universellen Computer, der im Binärsystem rechnete. Diese ersten Erfahrungen hat Zuse dann in die Weiterentwicklung des Computers einfließen lassen. Über elektromechanische Varianten mit Relais und elektronische Rechner mit  Elektronenröhren gelangte er schließlich in den 60er Jahren zu Transistorrechnern, die er in seiner eigenen Firma produzierte.

Der hier vorgestellte frühe Computer "Z25" wurde seit 1961 hergestellt und ließ sich in vielen Gebieten der Wissenschaft und Technik sowie in der Verwaltung und der kommerziellen Datenverarbeitung einsetzen, z.B. wurden mit dem Modell des Arithmeums in der Universität Essen Messdaten für das Landesamt für Vermessungswesen berechnet.

Jede Maschine war mit einem Bedienungspult ausgestattet, an dem die Befehle in Nullen und Einsen eingegeben wurden.

Zusätzlich wurde ein modifizierter Fernschreiber angeschlossen, sodass jeder Befehl auch mittels eines Buchstabenkürzels über eine Tastatur an die Maschine weitergegeben werden konnte.

Die notwendigen Rechnungen führte das Rechenwerk auf Anweisung des Steuerwerks aus.

Einzelne Befehle und Daten, aber auch Programme konnten in dem 12.288 Worte fassenden Ferritkernspeicher abgelegt werden. Zudem bestand die Möglichkeit, weitere Magnettrommel- oder Magnetbandspeicher anzuschließen.

Umfangreichere Programme und Datenmengen wurden auch auf Lochstreifen, die als externes Speichermedium dienten, festgehalten. Diese wurden durch einen in den Fernschreiber integrierten Lochstreifenstanzer erstellt und durch einen -leser wieder in den Speicher der Maschine übertragen. Sowohl ein Lochstreifenstanzer als auch ein ­-leser konnten aber auch als zusätzliche Peripheriegeräte mit der Z25 verbunden werden. Weiter bestand die Möglichkeit, mehrere Z25 zu koppeln, sodass sie in einem Netzwerk größere Aufgaben bewältigen konnten. Es wurden insgesamt 128 Zuse "Z25" gefertigt.

Das Modell im Arithmeum ist original funktionstüchtig. Der Emulator, den der Informatikstudent Fabian Erdmann im Rahmen seiner Bachelorarbeit geschrieben hat, gibt einen schönen Einblick in die Möglichkeiten dieses damaligen Computers. Es können kleine Programme selbst binär eingegeben werden und sogar die Geräusche beim Einschalten des Rechners, beim Tippen der Tasten sowie bei weiteren Funktionen sind der originalen Zuse "Z25" überzeugend nachempfunden. Wir freuen uns, hiermit einen detaillierten Einblick in die Welt der Computer vor über 50 Jahren geben zu können.

Kurze Einführung zur Benutzung

Zu Beginn der Emulation befindet man sich in einer frontalen Ansicht vor der Z25. Von dort aus hat man Zugriff auf den Fernschreiber sowie das in der obersten rechten Schublade befindliche Bedienpult. Beide der Eingabe dienenden Komponenten können mithilfe von Maus und Tastatur ausgewählt und bedient werden. Auf der linken Seite findet man zunächst den Kern des Computers, welcher Rechenwerk, Steuerwerk und Speicher beinhaltet. Links daneben befindet sich der aus Magnettrommeln bestehende Datenspeicher. Der Status des Speichers lässt sich durch einen weiteren Maus-Klick abrufen. Mithilfe des Kamera-Symbols in der rechten oberen Ecke des Bildschirms gelangt man von einer ausgewählten Komponente des Computers zurück in die Ausgangsposition. Informationen zur Bedienung der Z25 in Form einer Erklärung des Befehlssatzes sowie einer beispielhaften Anwendung lassen sich über das Fragezeichen-Symbol abrufen.

Das Symbol auf der linken Seite des Bildschirms öffnet ein Fenster, welches zunächst die Speicherübersicht anzeigt. Dort erhält man einen Überblick über die bereits eingegebenen Befehle und den aktuellen Inhalt des Speichers. Dieser lässt sich über ein Drop-Down-Menü in binär, dezimal oder Befehlsdarstellung anzeigen. Über ein weiteres Drop-Down-Menü lassen sich Speicherübersicht, Befehlsübersicht, Lochkartenübersicht und Optionen auswählen. Die Befehlsübersicht liefert einen tabellarischen Überblick über den Befehlssatz der Z25, während die Lochkartenübersicht das Speichern und Laden erstellter Programme in Form von Lochkarten ermöglicht.

Unter Optionen lässt sich die Maschine zurücksetzen und die Emulation speichern und beenden. Die Speicherfunktion ist in der Onlineversion leider nicht gegeben, so dass eingegebene und gespeicherte Programme später nicht wieder aufrufbar sind. Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der Zuse Z25!