Klavierduo Stenzl

„Die symphonische Dimension des Klaviers“

Hans-Peter Stenzl, Klavier, und Volker Stenzl, Klavier


Die Klangfülle zweier großer Flügel kommt schon nahe an die eines Orchesters heran; so kommt es, dass etliche Komponisten ein und dasselbe Werk für beide Besetzungen bearbeitet haben. Busoni, der Romantiker an der Schwelle zur Moderne, war 1888 zum Klavierlehrer am Konservatorium in Helsingfors (heute: Helsinki) berufen worden und hat von dort die Anregung für seine einzige Komposition für zwei Pianisten mitgebracht. Brahms spielte, am liebsten zusammen mit seiner Freundin Clara Schumann, die meisten seiner Werke erst einmal am Klavier vor Freunden, bevor er sie instrumentierte. In dieser Fassung werden mit Sicherheit andere Facetten der gewaltigen 4. Symphonie hörbar, als man sie vom Symphoniekonzert her kennt. Ravel ist den umgekehrten Weg gegangen: Die Orchesterfassung von „La valse“ entstand zuerst. Aber an zwei Klavieren ist dieses Porträt der Zeitenwende um 1918, des Zusammenbruchs der Alten Welt, mindestens genau so eindrucksvoll.

Die Brüder Stenzl gehören international zu den führenden Klavierduos, haben mit bedeutenden Dirigenten zusammengespielt und zahlreiche CD-Produktionen veröffentlicht. Auch als Lehrer (in Stuttgart, Trossingen und Rostock) sind sie eine begehrte Anlaufstelle für junge Klavierduos.