Jean-Baptiste Fonlupt und Marc Coppey

„Lieben Sie Brahms?“

Marc Coppey, Violoncello
Jean-Baptiste Fonlupt, Klavier

 

Lieben Sie Brahms?

Diese Frage hätte Claude Debussy mit einem entschiedenen “Nein” beantwortet. So hat er seine eigene, wunderbar inspirierte Cellosonate pointiert im Gegensatz zur deutschen Spätromantik geschrieben, indem er an alte französische Traditionen anknüpfte mit Rhythmen aus dem französischen Barock und Formen, die bewusst von den deutschen Gepflogenheiten abwichen.

Dabei ist das Menuett der darauf folgenden Brahms-Sonate alles andere als typisch deutsch in seiner unbestimmt schwebenden Melodik. Der erste Satz schwärmt jedoch in schönster deutscher Manier, ganz zu schweigen von der betont altmeisterlichen Fuge des letzten Satzes.

Ganz französisch ist wiederum Fauré mit seiner Sonate, deren langsamer Satz seinen Ursprung in einem blechbläsernen Grabgesang für Napoléons 100. Todestag hat. Ob Chopin ein französischer Komponist ist, steht dahin - immerhin stehen viele seiner Klavierstücke klangsymbolisch für den berühmten Pariser Salon. Aber die Cellosonate ist das letzte der mit einer Opuszahl versehenen Stücke des Polen und hat in ihren schönen Melodien mehr slawisch-melancholisches als Pariser Flair.

 

Der Kartenvorverkauf beginnt am 1. Oktober im Arithmeum und bei den bekannten Vorverkaufsstellen.