Dr. Ina Prinz

Ein faszinierender Fund -
die Rechenmaschine von Johann Sauter in Göteborg

Die kreisrunden Rechenmaschinen des Pfarrers Philipp Matthäus Hahn (1739-1790) waren die ersten voll funktionsfähigen Vierspeziesrechenmaschinen. Die Schule des Pfarrers Hahn wurde weitergeführt von seinen Gesellen, Jakob Auch (1765-1842) und Johann Christoph Schuster (1759-1823) sowie durch seinen alten Freund und Schulkameraden Gottfried Schaudt (1739-1809), der wiederum die Kenntnisse an die Gebrüder Sauter aus Esslingen weitergab. Bis vor kurzem war nicht bekannt, ob die Gebrüder Sauter überhaupt Rechenmaschinen selbst gefertigt haben. Um so überraschender war ein Fund einer intakten und nahezu funktionsfähigen Rechenmaschine von Johann Sauter (geb. 1770) im Stadtmuseum Göteborg, die dort fast 150 Jahre verschollen war.

Ein Besuch des Museums und die Erlaubnis, die Maschine zu zerlegen, zu vermaßen und ihre Funktion zu untersuchen, lieferte viele neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der mechanischen Darstellung von Zahlen in Rechenmaschinen und deren Verarbeitung. In diesem Vortrag werden die Ergebnisse dieser Untersuchungen vorgestellt. Die technische Einordnung dieser Maschine, die auf Ende 18. / Anfang 19. Jahrhundert zu datieren ist, wird anhand zahlreicher Bilddokumente und Videos auch für den Laien nachvollziehbar erläutert.

Der öffentliche Vortrag am Dies Academicus findet im Gerhard-Konow-Hörsaal im Arithmeum statt.