TIM I Tasten

Staffelwalzenmaschine mit Volltastatur

ca. 1950

Ohne Änderung der Konstruktion von 1909 wurde 1929 die kleinste Variante der Staffelwalzenmaschine aus der Berliner Fabrik von Ludwig Spitz in den Handel gebracht: 6 Stellen im Einstellwerk, 7 im Umdrehungszählwerk und 10 im Resultatwerk. Einzelne Werke konnten auch mit einer Stelle mehr oder weniger ausgestattet werden (6 x 5 x 8, 6 x 7 x 10, 7 x 7 x 10, 7 x 7 x 12). Der gesamte Aufbau, die Dimensionierung der Teile, Übertragungs-, Lösch- und Einstellvorrichtungen waren in der seit 20 Jahren bewährten Form übernommen worden. Die einklappbaren Füße zum Schrägstellen der Maschine rechtfertigten die Einordnung als Miniaturmodell, der Maschinenkörper hat dadurch eine geringere Höhe als die größeren Modelle. Die Konkurrenz hatte inzwischen erheblich verbesserte Maschinen im Handel, so gehört zur Normalausstattung einer guten Maschine die Zehnerübertragung im Umdrehungszählwerk. Nur die Billigmodelle verzichten darauf. Ferner ist der Gleitschlitten ein wesentliches Detail für eine leichtere und fehlervermeidende Handhabung von Rechenmaschinen. Beides haben die Modelle von Spitz nicht zu bieten. In Martins Ergänzung [1936] wird unter TIM nur noch das Modell I erwähnt, die Unitas kommt nicht mehr vor. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Maschinen von Spitz nicht mehr zu den empfehlenswerten Geräten zählen. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden offenbar noch weitere TIM-Modelle verkauft: Der Büromaschinen Kompass [1958] führt die TIM / Unitas auf und gibt als Nummernhöhe 36.000 an. In anderen dokumentierenden Publikationen wird sie aber nicht erwähnt. In Anzeigen von 1930 wird für die Größe 6 x 7 x 10 ein Betrag von 420 Mark gefordert, Martin [1936] gibt den Preis für dasselbe Modell mit 350 RM, für die um eine Tastenbank größere Version 450 RM an. Ein Zeichen für Absatzschwierigkeiten?
Inventarnummer:
FDM7235

Jahr der Erfindung:
1929

Hersteller:
Ludwig Spitz & Co, GmbH

Baujahr:
ca. 1950

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
6 (EW) x 7 (UZW) x 10 (RW)

Maße (H x B x T):
12 x 38 x 21 cm

Gewicht:
9,0 kg

Produktionszeit:
1929 - 1956

Seriennummer:
32408


Literatur:
  • Büromaschinen-Kompass, jährlich ab 1951, Erich Glass, Berlin, [1958], p. 84
  • Burghagens Zeitschrift für Bürobedarf : Fachbl. d. Bürobranche, Hamburg, Burghagen: 25.1922 - 42.1939 = Nr. 305-728; 52.1949 - 71.1968 = Nr. 729-1236 (Vorg.: Schreibmaschinen-Zeitung Hamburg; Forts.: Burghagens Zeitschrift für Bürotechnik), [1934], H. 603, p. 288
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 457
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 37-38
  • Schack, Friedrich von: Leitende Männer. 4. Sonderheft, 1. Export-Edition 1913. Berlin 1913, p. 47-48

Patente:
  • DE 184984 [1906] (Ludwig Spitz: Vorrichtung zum Einstellen von zahlen an Rechenmaschinen)
  • DE 217047 [1909]
  • US 1166715 [1913]

Weitere Exemplare in der Sammlung (7):
  • FDM4485 (ca. 1950, SNr.: 35063)
  • FDM6928 (ca. 1950, SNr.: 35063)
  • FDM7234 (ca. 1950, SNr.: 32526)
  • FDM7494 (ca. 1930, )
  • FDM7552 (SNr.: 30802)
  • FDM7732 (ca. 1950, SNr.: A67IA)
  • FDM9311 (ca. 1950, SNr.: 32726)
2 weitere Exemplare dieser Maschine befindet sich in der Ausstellung: FDM4485, FDM9311.

 

TIM I Tasten, 1950, FDM7235, © Arithmeum
TIM I Tasten, 1950, FDM7235, © Arithmeum
Schaltwerk, © Werner Lange [1982]