Peerless Modell 1
Staffelwalzenmaschine
ca. 1908
Die Schwarzwälder Firma aus St. Georgen produzierte seit dem Gründungsjahr 1863 Uhren verschiedenster Bauart. Ab 1900 geht die Firmenleitung vom Gründer Mathias Bäuerle auf dessen Söhne Tobias, Fridolin und Christian über. Die Herstellung feinmechanischer Präzisionsinstrumente gewinnt an Bedeutung. 1903 wird die Fabrikation der Rechenmaschine Peerless aufgenommen und bereits im darauffolgenden Jahr wird ihr die höchste Auszeichnung auf der Weltausstellung in St. Louis, der Grand Prix, zuerkannt. Seitdem existieren die Verbindungen zu dem amerikanischen Rechenmaschinenmarkt über den Vertrieb von Keuffel & Esser. Das Schaltwerk der Bäuerle-Rechenmaschinen besteht aus Staffelwalzen, die Anordnung orientierte sich ganz an der Thomas-Maschine. An Verbesserungen führte man die Zughebel für die Löschung von Umdrehungszählwerk und Resultatwerk, später auch beim Einstellwerk, ein. Dazu wurden Tobias Bäuerle die Einstellkontrolle und die Kommaschieber patentiert. Noch vor dem Ersten Weltkrieg gelangen zwei gravierende Entwicklungen: Zur Verkürzung bei der Multiplikation wurde ein Multiplikatorwerk erfunden (Peerless Rapid) und für die Werteingabe im Einstellwerk die Tastenbank (Badenia). Die Verkleinerung der Bauelemente, speziell der Staffelwalzen, führte ab 1920 zu Maschinen mit geringeren Außenmaßen und Gewicht. Bei der ersten Produktionsserie wurde das Rechenwerk in einen Holzkasten - wie bei den Konkurrenten auch - eingebaut. Man ging aber bald - ab ca. 1909 - zu Metallgestellen über. Dieses Modell ist im Holzkasten erhalten und trägt oben eine Plakette mit der Aufschrift "Drucks-Verl. 228".
- Inventarnummer:
- FDM7157
- Jahr der Erfindung:
- 1904
- Hersteller:
- Mathias Bäuerle
- Baujahr:
- ca. 1908
- Hauptgattung:
- Vierspeziesmaschine
- Untergattungen:
- richtläufig, Staffelwalze
- Kapazität:
- 8 (EW) x 9 (UZW) x 16 (RW)
- Maße (H x B x T):
- 13 x 59 x 20 cm
- Gewicht:
- 10,2 kg
- Produktionszeit:
- 1904 - 1913
- Seriennummer:
- 1864
- Literatur:
- Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 157-159
- Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 30-36
- Wolf, Fritz: „90 Jahre Feinwerktechnik – 50 Jahre Rechenmaschinen, ein Rückblick zum Jubiläum der Firma Math. Bäuerle GmbH, St. Georgen“, in: Feinwerktechnik 58, 1954, p. 53-55, p. 53-55
- Patente:
- DE 282072 [1912]
- DE 287571 [1912]
- GB 19070016666 [1907]
- Weitere Exemplare in der Sammlung (1):
- FDM9325 (ca. 1911, SNr.: 3249)