Addier-Ideal (Seidel & Naumann)

Zweispezies-Saldiermaschine mit Druckwerk

1940

Als erfolgreicher Konstrukteur von Schreibmaschinen und als Werkstattleiter bei Seidel & Naumann wurde Paul Käppler um 1940 mit der Entwicklung einer leichten druckenden Saldiermaschine beauftragt. Sie konnte in einer kleinen Serie – Schreier/Geißler schätzen 50 Stück - Anfang der 1940er Jahre produziert werden. Es sind bisher vier Exemplare mit den Seriennummern 128, 257, 280 und 401 bekannt geworden. Die nur mit Handbetrieb gefertigte Maschine hat neben der Einstelltastatur die Funktionstasten NS (Nichtschreiben), NA (Nichtaddieren), C (Löschen des EW), R (Repetition), Zwischensumme, Endsumme, Subtraktion (Taste halten), und als Besonderheit die Löschung der jeweils letzten Ziffer im EW (Pfeiltaste). Der Inhalt des Summierwerks und des Einstellwerks werden angezeigt. Die Maschine hat statt des üblichen Stiftschlittens einen Eingabespeicher, der über Taste und zugehörigen Setzhebel – beginnend mit der höchsten Stelle einer Zahl - mit den Ziffern bestückt wird: Zu jeder Stelle gibt es eine Stange mit den Anschlägen 1 bis 9 und rechts daneben eine Einstellwendel mit Nasen. Ein Setzhebel dreht jeweils eine Wendel entsprechend dem Wert der Taste, wobei die Nase den zugehörigen Anschlag auslöst, der nach oben springt. Beim Handhebelzug werden Abgreifstangen an die Anschläge geführt und der Wert ins Summierwerk additiv oder subtraktiv übertragen. Die Produktion musste im Verlauf des 2. Weltkrieges eingestellt werden. Eine Patentschrift dazu ist unter den vielen Patenten von Paul Käppler nicht verzeichnet. In unserem Exemplar haben die letzten zwei Stellen des EW keine Anzeigeachsen mit Ziffernrädern; die dort eingegebenen Zahlen werden aber summiert.
Inventarnummer:
FDM10086

Hersteller:
Seidel & Naumann

Baujahr:
1940

Hauptgattung:
Ein- bis Dreispeziesmaschine

Kapazität:
10 (EW) x 10 (RW)

Maße (H x B x T):
17 x 22 x 37 cm

Gewicht:
7,1 kg

Seriennummer:
128


Literatur:
  • Schreier, Dietmar; Geißler, Kurz: „Die Seidel & Naumann Story". Hille Verlag 2011, p. 83-85
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Addier-Ideal (Seidel & Naumann), 1940, FDM10086, © Arithmeum
Ideal Addiermaschine: Jede Stelle des nach links verschobenen Einstellspeichers wurde auf 9 gesetzt., © Arithmeum
Ideal Addiermaschine: Setzhebel des Einstellwerks, © Arithmeum