Sauter (Replik)

Vierspezies-Maschine mit Repetierwerken

ca. 1796

Das Original zu diesem funktionstüchtigen exakten Nachbau befindet sich im Stadtmuseum Göteborg. Der Nachbau wurde nach sorgfältigen Untersuchungen und Vermessungen der Originalmaschine von Klaus Badur, Ingo Laubach und Ina Prinz für das Arithmeum gefertigt. Neben der Besonderheit der Zahlenspeicherung mit Repetierwerken (an Stelle z.B. von Staffelwalzen oder Sprossenrädern) hat die Maschine auch einen zusätzlichen Umdrehungszähler im Kurbelknopf und – zum ersten Mal bei Rechenmaschinen – zwei Hebel für die automatische Löschung von Resultatwerk und Umdrehungszählwerk. Dazu sind als Sicherheitseinrichtungen Warnglocken für evtl. Überschreitungen der Kapazität des Resultatwerks bzw. unvollständige Löschung des Umdrehungszählwerks eingebaut. Das Prinzip des Repetierwerks kennt man aus dem Uhrenbau. Es wurde bereits von Philipp Matthäus Hahn in der verschollenen Beireis-Maschine angewandt. Die Ausführung in einer Rechenmaschine konnte zum ersten Mal in der Sauter-Maschine studiert und in dem Nachbau erneut realisiert werden.

Das Repetierwerk besteht aus einer Scheibe mit 9 Zähnen, die in einer Drehrichtung (im Uhrzeigersinn) gegen eine Federkraft klappbar sind. Nach dem „Ausstecken“ einer Zahl zwischen 1 und 9 , z.B. 7, wird beim Beginn der Kurbelumdrehung die Scheibe durch eine (nicht sichtbare) Spiralfeder unterhalb der Scheibe im Uhrzeigersinn entsprechend dem ausgesteckten Wert 7 gedreht; dabei klappen 7 Zähne beim Vorbeistreichen an dem Abnahmezahnrad (rot) um und bewegen dieses Zahnrad des Resultatwerks nicht. Beim Weiterdrehen der Kurbel wird die Scheibe mit den Klappzähnen durch das Zahnsegment (violett) gegen den Uhrzeigersinn wieder in die Ausgangsposition (0) gedreht. Die in dieser Drehrichtung fixierten (nicht klappbaren) Zähne nehmen jetzt das Abnahmezahnrad (rot) des Resultatwerkes um 7 Zähne mit, sodass dieser Wert in das Resultatwerk addiert wird. Eine ausführliche Beschreibung der Maschine und ihrer Funktionsweise wird in dem Video des Arithmeums „Die Vierspezies-Rechenmaschine von Johann Jakob Sauter“ (im Archiv der „Rechenmaschine des Monats“) gegeben und gezeigt, wie sie arbeitet. Es gibt auch eine englische und eine schwedische Version dieses Videos.
Inventarnummer:
FDM10041

Erfinder:
Johann Jakob Sauter

Jahr der Erfindung:
ca. 1796

Hersteller der Replik:
Klaus Badur; Manfred Burkert; Ingo Laubach, Arithmeum

Baujahr der Replik:
nach 2015

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Repetierwerk

Kapazität:
9 (EW) x 9 (UZW) x 9 (RW)

Maße (H, ø):
9 cm, ø 18 cm


Literatur:
  • www.arithmeum.uni-bonn.de/sammlungen/rechenmaschinen-videos/archiv
  • Korte, Bernhard: Arithmeum - Die Rechenmaschine von Johann Christoph Schuster 1820/22. Kulturstiftung der Länder - Patrimonia 203. Bonn 2004, p. 99-104
Dieses Objekt befindet sich aktuell in der Ausstellung im 1. Untergeschoss.

 

Sauter, 1796, FDM10041, © Arithmeum
Sauter, 1796, FDM10041, © Arithmeum
Sauter, 1796, FDM10041, © Arithmeum
Sauter, 1796, FDM10041, © Arithmeum
Sauter, 1796, FDM10041, © Arithmeum
Sauter, 1796, FDM10041, © Arithmeum