Selling 2

Multipliziermaschine mit Nürnberger Scheren

1906

Der Mathematikprofessor Eduard Selling entwickelte Ende des 19. Jh. eine Rechenmaschine, die erklärtermaßen die Mängel der Thomas-Maschine vermeiden sollte. Als Schaltprinzip für die Darstellung und Übertragung von Zahlen, insbesondere von Teilprodukten bei der Multiplikation, wählte er die „Nürnberger Schere“, mit deren Hilfe Teilprodukte von 0 mal 0 bis 9 mal 9 dargestellt und in das Resultatwerk bzw. Druckwerk übertragen wurden. Zwei Varianten der Sellingschen Konstruktion sind auch gebaut worden: Um 1900 die Selling1 (ohne Druck) von dem Instrumentenbauer Max Ott, München, dann etwas später die verbesserte Version Selling2 (mit Druck) von Hermann Wetzer in Pfronten. Von Selling1 sollen 30 Exemplare, von Selling 2 nur drei Maschinen hergestellt worden sein. Das Exemplar des Arithmeums ist ein leider unvollständiges Exemplar der Selling2, vermutlich der von Eduard Selling benutzte Prototyp. Die beiden anderen Exemplare befinden sich im Deutschen Museum bzw. im Braunschweigischen Landesmuseum (früher Brunsviga-Sammlung); diese sind in einem Holzgestell unter einem Winkel von ca. 20° eingebaut. Dieses Holzgestell fehlt - unter anderem - bei der Arithmeums-Maschine. Die Beschreibung der technischen Vorgänge in den Selling-Maschinen wurde von dem Erfinder selbst in seinen Patenten und Publikationen gegeben.
Inventarnummer:
FDM9757

Hersteller:
Hermann Wetzer, Pfronten

Baujahr:
1906

Hauptgattung:
Ein- bis Dreispeziesmaschine

Untergattungen:
Direktmultiplikation

Kapazität:
6 (EW) x 6 (UZW) x 12 (RW)

Maße (H x B x T):
21 x 30 x 44 cm

Seriennummer:
Prototyp


Literatur:
  • Bauer, Friedrich L.: „Informatik – Führer durch die Ausstellung", Deutsches Museum, 2004, p.114
  • https://digital.deutsches-museum.de, https://digital.deutsches-museum.de/item/2557/
  • https://digital.deutsches-museum.de, https://digital.deutsches-museum.de/item/6936/
  • Selling, Eduard: Eine neue Rechenmaschine. Berlin 1887
  • Selling, Eduard: „Neue Rechenmaschine", in: Zeitschrift für Mathematik und Physik, 1905, 52, p. 86-103
  • Vollrath, Hans-Joachim: „Verborgene Ideen. Historische mathematische Instrumente". Wiesbaden 2013, p. 141-143, Abb. 142
  • Weiss, Stephan: „Die Multipliziermaschinen von Eduard Selling", auf: www.mechrech.info/index.html, 2004

Patente:
  • DE 39634 (Eduard Selling: Rechenmaschine)
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Selling 2, 1906, FDM9757, © Arithmeum
Selling 2, 1906, FDM9757, © Arithmeum
Selling 2, 1906, FDM9757, © Arithmeum
Selling 2, 1906, FDM9757, © Arithmeum
Selling 2, 1906, FDM9757, © Arithmeum
Selling 2, 1906, FDM9757, © Arithmeum
Selling 2, 1906, FDM9757, © Arithmeum
Querschnitt mit Einstellwerk, Hebelwerk und Druckwerk, © Selling [1905]