Thales Geo - Variante 1

1939

Die erste Doppelmaschine, d.h. eine Maschine mit zwei Einstellwerken und zwei Resultatwerken, wurde 1909 von Triumphator vorgestellt. Zur selben Zeit bemühten sich auch andere Hersteller, Maschinen für spezielle Zwecke mit zweitem Resultatwerk oder zweitem Umdrehungszählwerk auszustatten. Hierzu wurden insbesondere von den Vermessungstechnikern die Anforderungen formuliert. Diese hatten besonders rechenintensive Algorithmen entwickelt, die durch die technische Erweiterung der Maschinen effektiver gestaltet werden konnten. Die Thales GEO wurde auf Anregung des Stuttgarter Vermessungstechnikers Ernst Rühle gebaut und erreichte die Produktionsreife um 1930. Sie unterscheidet sich von allen anderen Doppelmaschinen durch die Schubweite des verschiebbaren Schlittens. Die beiden Resultatwerke können sowohl unter das rechte wie unter das linke Einstellwerk gefahren werden, so dass die beiden eingestellten Werte in beiden Resultatwerken unabhängig additiv wie subtraktiv verwertet werden können. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde noch eine verbesserte Version der GEO produziert, die ein zweites Umdrehungszählwerk und vor allem über eine doppelte Rückübertragung verfügte, das Modell GEO/R. Die Maschine hat das von Emil Schubert entwickelte Schaltschloss und die typischen Dosengetriebe für die Löschung der Werke. Dabei reicht zur Löschung eine Drehung um 180°. Die beiden Einstellwerke können unabhängig voneinander auf additives oder subtraktives Rechnen geschaltet werden; das linke Einstellwerk ist abschaltbar.
Inventarnummer:
FDM10529

Hersteller:
Thaleswerk, Rechenmaschinen-Spezialwerk GmbH

Baujahr:
1939

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Sprossenrad

Kapazität:
9 (EW) x 8 (UZW) x 13 (RW) / 9 (EW 2) x 13 (RW 2)

Maße (H x B x T):
20 x 48 x 24 cm

Gewicht:
15,9 kg

Produktionszeit:
1930 - 1940

Seriennummer:
51519


Literatur:
  • Klempau: „Die Doppelrechenmaschine Thales-GEO mit durchlaufendem Schlitten“, in: Zeitschrift für Vermessungswesen 61, 1932, p. 190-195
  • Reese, Martin: „Emil Schubert: Firmengründer und Konstrukteur der 'Thales'- und 'Schubert'-Sprossenradmaschine”, in: Historische Bürowelt/Schreibmaschinen- und Bürozeitung 56/10, p. 13-22, 57/11, p. 9-16, 58/12, p. 10-15
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 69f
  • Werkmeister, Paul W.: „Die Doppel-Rechenmaschine „Thales““, in: Zeitschrift für Instrumentenkunde 51, 1931, p. 613-614
  • Wittke, Heinz: Die Rechenmaschine und ihre Rechentechnik. Berlin 1943
  • Wittke, Heinz: „Geodätische Rechenhilfsmittel“, in: Handbuch der Vermessungskunde 1, Stuttgart 1961, p. 775

Patente:
  • DE 453093 [1926]

Weitere Exemplare in der Sammlung (6):
  • FDM10317 (ca. 1939, SNr.: 53597)
  • FDM10527 (1938, SNr.: 45546)
  • FDM10528 (1938, SNr.: 45543)
  • FDM6527 (ca. 1938, SNr.: GEO 46 739)
  • FDM6735 (1935, SNr.: 30808)
  • FDM9347 (ca. 1937, SNr.: 39022)
Ein weiteres Exemplar dieser Maschine befindet sich in der Ausstellung: FDM10317 (Erdgeschoss).

 

Thales Geo - Variante 1, 1939, FDM10529, © Arithmeum
Thales Geo - Variante 1, 1939, FDM10529, © Arithmeum