Unitas II Tasten

Staffelwalzenmaschine mit zwei Resultatwerken

1924

Um 1907 kam die von Ludwig Spitz und Robert Rein konstruierte Maschine mit zwei Resultatwerken in den Handel, zunächst mit Einstellschiebern im Holzkasten. Die von Robert Rein entwickelte stabile Lagerung der Mechanik in einem Gussgestell wurde für die TIM und auch für die Zweiwerke-Maschine Unitas benutzt, wobei die Einstellung entweder mit Schiebern oder mit Tasten (Volltastatur) erfolgte. Es wurden keine unterschiedlichen Modellbezeichnungen für die beiden (Einstell-)Varianten verwendet: Unitas mit Schiebereinstellung und Unitas mit Tasteneinstellung. Die Größenunterschiede von Einstellwerk, Umdrehungszählwerk und Resultatwerk wurde durch römische Zahlen ausgedrückt. Es gab Größe II mit der Kapazität 8 x 7 x (12 + 12), Größe III mit 8 x 9 x (16 + 16), Größe IV mit 10 x 9 x (16 + 16) und Größe V mit 10 x 11 x (20 + 20). Während die doppelten Resultatwerke auch bei anderen Fabrikaten eingeführt wurden, war die gegenseitige Verschiebbarkeit beider Resultatwerke bei keiner anderen Maschine zu finden; diese und die Umsteuerung der Drehrichtung der beiden Rechenwerke wurden Ludwig Spitz und Robert Rein patentiert (DE 216561 bzw. US 897659). Die Maschinen mit zweitem Resultatwerk erhielten die Modellbezeichnung "Unitas", die Maschinen mit nur einem RW wurden mit TIM (eine Abkürzung für "Time is Money") bezeichnet. Auf der Büro-Ausstellung in Frankfurt im Frühjahr 1910 wurden die neuen Modelle TIM und Unitas mit Gussgestell und Schiebereinstellung offenbar zum ersten Mal gezeigt (BBR 1911, S.60); die Tasteneinstellung für diese Maschinen ist wohl bald danach ebenfalls verfügbar gewesen.
Inventarnummer:
FDM7291

Jahr der Erfindung:
1909

Hersteller:
Ludwig Spitz & Co, GmbH

Baujahr:
1924

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
8 (EW) x 7 (UZW) x 12 (RW) / 12 (RW 2)

Maße (H x B x T):
22 x 44 x 27 cm

Gewicht:
19,3 kg

Produktionszeit:
1909 - 1945

Seriennummer:
13765/2


Literatur:
  • Anthes, Erhard; Reese, Martin: „Die Firma Ludwig Spitz und ihre Maschinen". in: Historische Bürowelt 2015, 100, p. 3-14
  • Büro-Bedarfs-Rundschau: '„Fachblatt für Büromaschinen, Bürobedarf, Büroeinrichtungen und Organisationsmittel''. 1. Auflage ca. 1902. Verlag für Spezialliteratur, [1911], p. 60
  • Brauner, Ludwig: Illustriertes Büromaschinen-Dauer-Lexikon. Berlin 1926, Blatt 25/54
  • Brauner, Ludwig/Vogt, Victor: Illustriertes Orga-Handbuch erprobter Büro-Maschinen. Berlin 1921, p. 278-280
  • Burghagens Zeitschrift für Bürobedarf : Fachbl. d. Bürobranche, Hamburg, Burghagen: 25.1922 - 42.1939 = Nr. 305-728; 52.1949 - 71.1968 = Nr. 729-1236 (Vorg.: Schreibmaschinen-Zeitung Hamburg; Forts.: Burghagens Zeitschrift für Bürotechnik), [1934], H. 603, p. 288
  • Handbuch der Büromaschinen: Übersicht über die wichtigsten auf dem mitteleuropäischen Markte eingeführten Büromaschinen und Apparate. Berlin o. J. [1927], p. 185-187
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 37-38
  • Schack, Friedrich von: Leitende Männer. 4. Sonderheft, 1. Export-Edition 1913. Berlin 1913, p. 47-48

Patente:
  • AT 75609 [1913]
  • DE 216561 [1906] (Ludwig Spitz: Rechenmaschine nach System Thomas)
  • DE 219557 [1906] (Ludwig Spitz: Rechenmaschine nach System Thomas)
  • DE 229569 [1910]
  • DE 247423 [1911]
  • US 1166715 [1913]

Weitere Exemplare in der Sammlung (4):
  • FDM6935 (ca. 1916, SNr.: 6975)
  • FDM7175 (ca. 1922, SNr.: 11606)
  • FDM7177 (1926, SNr.: 16040)
  • FDM7564 (ca. 1910, SNr.: 1002)
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Unitas II Tasten, 1924, FDM7291, © Arithmeum
Schaltwerk mit Zehnerübertragung, © Zeichnung: Werner Lange