Victor 511-S

Zahnstangenmaschine

1937

Die in Chicago ansässige Firma Victor Adding Machine Company stellte ab 1918 Volltastatur-Addiermaschinen her. Zunächst gab es nur anzeigende Maschinen, dann ab 1921 mit zusätzlichem Druckwerk; der Konstrukteur war O.D. Johantgen. 1927 kostete das damals in zwei Versionen produzierte Modell $ 100 bzw. $ 75. Das Addiersegment ist bei dieser flachen Maschine mit einer Anschlagstange versehen, die an die Tastenschäfte der gedrückten Tasten anschlägt und so den Weg des Addiersegmentes mit dem Drucktypenträger begrenzt ("Schleppzahnstange"). Das vorne liegende Anzeigewerk gibt den aktuellen Stand des Resultatwerks wieder. Mit dem zweifarbigen Farbband wird das Endresultat automatisch rot geschrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Victor auch mit einer Zehntastenmaschine heraus, die bis zum "printing calculator" entwickelt wurde und die große Verbreitung fand. Das erste subtrahierende Modell von Victor war 310-S, wobei der Buchstabe S für Subtraktion steht. Die Subtraktion geht bei diesem und bei dem vorliegenden Modell 511-S aber nur bis Null; bei Ergebnissen unter Null zeigt und druckt die Maschine das arithmetische Komplement. Die Maschine hat einen klaren Aufbau: Vor der Tastatur liegt das Summierwerk, hinter der Tastatur das Druckwerk. Die drei Funktionseinheiten stehen mittels der durchlaufenden Zahnstangen ("Schleppzahnstangen") in Verbindung. Beim Ziehen der Kurbel wird der Weg der Zahnstangen nach vorne durch die Tastenschäfte begrenzt; die entsprechende Zahl steht im Druckwerk und wird gedruckt. Beim Rückgang der Kurbel wird das Resultatwerk abgesenkt, sodass es in die noch vorne liegenden Zahnstangen eingreift; bei der Rückführung der Zahnstangen in die Ausgangsposition läuft der eingestellte Wert in das Resultatwerk ein. Beim Subtrahieren wird das Resultatwerk zu Beginn des Kurbelzugs gesenkt, sodass eine Umkehrung der Drehung im Resultatwerk erfolgt. Beim Abdrucken des Resultats wird der im Resultatwerk stehende Wert durch die Zahnstangen abgefühlt; hierbei sorgen Anschläge für eine Begrenzung der Vorwärtsbewegung der Zahnstangen auf die Nullposition des Resultatwerks. Das Modell 511-S wurde 1931 herausgebracht und kostete damals USD 175. Es wurde offenbar über 25 Jahre lang bis 1957 gebaut. Um diese Zeit hatte Victor eine wohl einmalige Typenvielfalt an druckenden Addiermaschinen im Angebot. Es wurde mit gleicher Ausstattung noch ein zehnstelliges Modell, 521-S, hergestellt.
Inventarnummer:
FDM7254

Jahr der Erfindung:
1931

Hersteller:
Victor Adding Machine Company

Baujahr:
1937

Hauptgattung:
Ein- bis Dreispeziesmaschine

Untergattungen:
Zahnstange

Kapazität:
8 (EW) x 8 (RW)

Maße (H x B x T):
25 x 30 x 50 cm

Gewicht:
14,2 kg

Produktionszeit:
1931 - 1955

Seriennummer:
239544


Literatur:
  • Blaue Liste: Bewertungsliste gebrauchter Rechenmaschinen, Addier und Saldier- und Schüttelwagenmaschinen, mit Herstellungsdaten und Hinweisen für die Bewertung von Spezialmaschinen. Berlin 1969/70 (4. Auflage), p. 56-59
  • Darby, E.: It all adds up. The growth of Victor Comptometer Corporation. 1968, p. 70f
  • Kidwell, Peggy A.: „The Adding Machines of Chicago, 1884 – 1930“, in: Annals of the History of Computing, Juli/Sept. 2001, p. 3-21, p. 17
  • Swartzlander: „The Victor Adding Machines“, in: Annals of the History of Computing 17/4, 1995, p. 4

Patente:

Weitere Exemplare in der Sammlung (2):
  • FDM6005 (1948, SNr.: 378197)
  • FDM6745 (1944, SNr.: 321 486)
Ein weiteres Exemplar dieser Maschine befindet sich in der Ausstellung: FDM6005 (1. Untergeschoss).

 

Victor 511-S, 1937, FDM7254, © Arithmeum
Querschnitt, © US 1336840
Victor 511-S, 1937, FDM7254, © Arithmeum