Saxonia (Rollkastenmodell)
Staffelwalzenmaschine
ca. 1908
Seit dem Jahr 1895 hatten ehemalige Mitarbeiter der Firma A. Burkhardt einen eigenen Betrieb in Glashütte aufgebaut und eigene Staffelwalzenmaschinen hergestellt, um Anfang des 20. Jahrhunderts eine auffällige Neukonstruktion auf den Markt zu bringen. Mit DE 217048 ließ sich Paul Straßberger (zusammen mit Paul Lenssen) 1908 ein völlig neues Einstellwerk patentieren, bei dem die Einstellschieber durch Drehhebel ersetzt waren. Die Drehbewegung wird mittels eines Kniegelenks in eine Verschiebung umgesetzt, sodass das Einstellzahnrad oberhalb der Staffelwalze auf der Vierkantachse in die richtige Position bewegt werden kann. Als Vorteile werden angegeben: Verbesserung der Führungs- und der Einstellgenauigkeit des Einstellzahnrades, Vermeidung eines aufwendigen Einstellkontrollwerks, Schutz gegen Staubeinfall in das Gehäuse, Verbesserung der Nullstellung.
Die Löschung von Resultatwerk, Umdrehungszählwerk und Einstellwerk erfolgt jeweils durch Zughebel, eine Idee, die für Staffelwalzenmaschinen zuerst bei Saxonia realisiert wurde. Beim Rollkastenmodell sind die Löschhebel von RW und UW auf derselben Seite positioniert. Mit diesem Modell konnte Saxonia vor dem ersten Weltkrieg einen recht guten Verkaufserfolg verbuchen.
Eingebaut war die Maschine in einen Holzkasten, der mit einer Jalousie verschlossen werden konnte, sodass sie schon von außen als Besonderheit zu erkennen war. Sie wurde in den USA von der Vertretung des deutschen Herstellers, der Firma Reuter's, Philadelphia/PA, unter dem eigenen Namen verkauft: "Reuter's Multiplying and Dividing Machine".
- Inventarnummer:
- FDM7144
- Jahr der Erfindung:
- 1908
- Hersteller:
- Rechenmaschinenwerkstatt Saxonia
- Baujahr:
- ca. 1908
- Hauptgattung:
- Vierspeziesmaschine
- Untergattungen:
- Staffelwalze
- Kapazität:
- 8 (EW) x 7 (UZW) x 12 (RW)
- Maße (H x B x T):
- 18 x 56 x 24 cm
- Gewicht:
- 11,1 kg
- Produktionszeit:
- 1908 - 1919
- Seriennummer:
- 2063
- Literatur:
- Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 133-134
- www.rechnerlexikon.de, Reese
- Patente:
- DE 217048 [1908] (Paul Straßberger: Stellwerk für Thomassche Rechenmaschinen mit Einstellung der Zahntriebe)
- Weitere Exemplare in der Sammlung (4):
- FDM6218 (ca. 1914, SNr.: 11963)
- FDM6270 (ca. 1910, SNr.: 3081)
- FDM7143 (ca. 1908, SNr.: 1348)
- FDM9848 (1910, SNr.: 1505)