Thales M

Sprossenradmaschine

ca. 1932

Mit dem Miniaturmodell M kam 1925 eine kleine und preiswerte Maschine auf den Markt, mit der die kleinen Gewerbetreibenden als Abnehmer angepeilt wurden. Sie war die Ergänzung zu den Modellen A, B und C, die ebenso wie Modell M mit Einstellwerk (Modellbezeichnung ME) mit Zehnerübertragung im Umdrehungszählwerk (Modell MZ) oder mit beiden Zusätzen (Modell MEZ) ausgestattet werden konnten. Der Konstrukteur Emil Schubert (1883-1952) hatte die Firma 1911 gegründet und war bis zu seinem von den Nationalsozialisten erzwungenen Weggang 1936 technischer Leiter und Ideengeber von Thales. Frühe Exemplare hatten noch einen Löschkamm für das Einstellwerk, der zwei Handlungen erforderlich machte: Zuerst muss der Löschkamm nach links gezogen, dann mit der Kurbel eine Viertel Drehung in subtraktiver Richtung gemacht werden, wobei die Einstellringe beim Anschlag auf die Löschkammzähne auf die Nullposition gebracht werden. Spätere Exemplare wie dieses erhielten den kurvengesteuerten Löschkamm, mit dem nur eine Aufwärtsbewegung bis zur Nullposition der Einstellhebel gemacht werden muss. Sowohl die Schrittschaltung des Schlittens als auch die Löschung von Resultat- und Umdrehungszählwerk sind neu in dieses Modell aufgenommen worden. Die wesentliche Änderung gegenüber früheren Exemplaren ansonsten ist die Drehlöschung des Einstellwerks, die Emil Schubert ab 1927 patentiert (DRP 467757) und dann in allen Thales-Modellen verwendet wurde. Das kleinste Thales-Modell hat eine vereinfachte Schlittenverschiebung, ein flacher Druckschalter, der in ähnlicher Weise wie das frühere Trapezschloss funktioniert, aber etwas einfacher (und daher billiger) in der Herstellung war. Bei den Modellen der Serie M kam es auf stabilen und trotzdem preiswerten Bau an. Sie wurden auch für andere Vertriebsfirmen hergestellt, und z.B. unter dem Label Muldivo in Frankreich und England verkauft.
Inventarnummer:
FDM7116

Jahr der Erfindung:
1928

Hersteller:
Thaleswerk, Rechenmaschinen-Spezialwerk GmbH

Baujahr:
ca. 1932

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Sprossenrad

Kapazität:
6 (EW) x 5 (UZW) x 10 (RW)

Maße (H x B x T):
11 x 25 x 14 cm

Gewicht:
3,4 kg

Seriennummer:
26032


Literatur:
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 455
  • Reese, Martin: „Emil Schubert: Firmengründer und Konstrukteur der 'Thales'- und 'Schubert'-Sprossenradmaschine”, in: Historische Bürowelt/Schreibmaschinen- und Bürozeitung 56/10, p. 13-22, 57/11, p. 9-16, 58/12, p. 10-15
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 69-74

Patente:
  • DE 467757 [1927]

Weitere Exemplare in der Sammlung (3):
  • FDM6691 (ca. 1925, SNr.: 17307)
  • FDM7105 (ca. 1929, SNr.: 21060)
  • FDM7115 (1927, SNr.: 18249)
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Drehlöschung des EW, © DE 467757
Thales M, 1932, FDM7116, © Arithmeum
Thales M, 1932, FDM7116, © Arithmeum