300 Jahre logarithmisches Rechnen in deutschen Landen

Die Geschichte des logarithmischen Rechnens begann in England. 1614 publizierte der Schotte John Napier erstmals ein Buch mit Logarithmen und 1617 brachte Henry Briggs sie auf die Basis 10. Mit Hilfe der Logarithmen konnte die Punkt rechnung, also Multiplikation und Division, auf Strichrechnung, Addition und Subtraktion, reduziert werden. Mit logarithmischen Skaleninstrumenten, konnte über die einfache Addition von zwei Strecken mit Hilfe eines Stechzirkels eine Multiplikation gelöst werden. Die Verwendung von zwei gegeneinander verschieb baren Skalen und schließlich der Rechenschieber mit verschiebbarer Zunge waren konsequente Weiterentwicklungen dieser Idee. Mit mindestens 10 Jahren zeitlichem Abstand folgten schon sehr bald auch Mathematiker, Instrumentenbauer und Erfinder im deutschsprachigen Raum. Sie entwickelten - was häufig unbekannt ist - ausgesprochen ästhetische, präzise, aber auch zweckdienliche logarithmische Instrumente. Mit Hilfe der Spezialisten auf diesem Gebiet, Werner Rudowski und Peter Holland, hat das Arithmeum erstmals von internationalen Privatsammlern und Museen die frühesten und spektakulärsten historischen Rechenhilfsmittel auf Basis der Logarithmen aus deutschen Landen zusammengetragen. So wird nun eine Ausstellung präsentiert, die sowohl den Laien als auch den Fachmann anspricht, weil die Vielfalt und Schönheit der Objekte auch jenseits ihrer zum Teil recht komplizierten Funktion faszinieren können. Auch wenn das Rechnen mit Logarithmen also nicht in deutschen Landen erfunden wurde, so wurden doch über 300 Jahre lang präzise, funktionale und wunderschöne logarithmische Instrumente gefertigt.