Die koplanare Zahnscheiben-Addiermaschine von Didier Roth aus dem Jahr 1842

Zu einem Zeitpunkt, als die Konstruktion des Zehnerübertrags in Rechenmaschinen häufig noch der begrenzende Faktor für die Stellenzahl der Maschine war, hatte Didier Roth, ein französischer Arzt, eine geniale Idee: Er baute einen Zehnerübertrag, bei dem Kraft gespeichert wurde, die dann beim Ausführen zur Verfügung stand. So konnten auch sekundäre Zehnerüberträge problemlos über alle Stellen ausgeführt werden.

Dazu verwendete er eine spezielle Kreissegmentscheibe, deren Form ein wenig an zwei aneinander gesetzte Schneckengehäuse erinnert. Diese Scheibe drückt den Zehnerübertragshebel, der von einer Feder in Richtung der Ergebniswerkswelle gedrückt wird, immer weiter von dieser Welle weg, je höher die eingestellte Ziffer ist. Ist im Ergebniswerk die Ziffer 9 zu sehen, hat der Übertragshebel den größten Abstand zur Welle und die Feder ist am stärksten gespannt. Beim Übergang von 9 nach 0 rutscht der Übertragshebel im Innern der Maschine über die Kante der Kreissegmentscheibe und wird durch die Federkraft zum Zentrum in Richtung der Welle gedrückt. In diesem Moment greift das andere Ende des Zehnerübertragshebels in die nächsthöhere Stelle und drückt diese um genau eine Ziffer weiter. So hat Roth den Zehnerübertrag in seiner Additionsmaschine genial gelöst.

Die Informatikstudentin Lena Carta hat im Rahmen der Vorlesungsreihe zur Geschichte des maschinellen Rechnens bei Professor Dr. Ina Prinz eine Animation einer zweistelligen Variante dieser Additionsmaschine erstellt, die einen präzisen Einblick in die Funktionsweise der Maschine und den faszinierenden Zehnerübertrag liefert.

Viel Vergnügen mit unserer neuen Rechenmaschine der Woche!