Rechengerät aus dem 17. Jahrhundert - Burattini oder Morland?

In dieser Woche steht ein Rechengerät aus dem 17. Jahrhundert im Fokus, das der Umrechnung von Währungen und dem Zählen von Geld diente. Aufgrund historischer Ereignisse wurde wohl jahrelang die falsche Person als Erfinder dieses Objektes genannt: der Universalgelehrten Tito Livio Burattini, der diese Maschine Ferdinando II de´ Medici geschenkt haben soll. Wer der Konstrukteur dieses Rechengerätes ist, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden, aber es gibt einige wesentliche Hinweise, dass es sich wahrscheinlich um einen Entwurf von Samuel Morland handelt. Das Original wird im Museo Galileo in Florenz ausgestellt und durfte dort freundlicherweise untersucht, vermessen und dokumentiert werden.

Dieses Rechengerät verfügt über keinen automatischen Zehnerübertrag, aber auf einer Merkwerkscheibe über jeder Stelle wird die auf die nächste Stelle zu transferierende Zahl angezeigt. Anschließend wird der Zehnerübertrag händisch übertragen, indem die nächste Stelle um die entsprechende Anzahl an Zehnerüberträgen weitergedreht und das Merkwerk zurückgesetzt wird.

Die Studentin Eileen Duong fertigte dieses Video im Rahmen der Vorlesung „Geschichte des maschinellen Rechnens“ bei Professor Dr. Ina Prinz an und zeigt neben der Konstruktion des Rechengerätes einen spannenden Einblick in die Frage nach seinem Konstrukteur.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit unserer neuen „Rechenmaschine der Woche“!