Archimedes MZ

Staffelwalzenmaschine mit zwei Resultatwerken

ca. 1938

Um 1934 erschien der Zwei-Werke-Vollautomat Modell GEMRZ, der zwei komplette Rechenwerke mit einem doppelten Satz von Staffelwalzen enthält. Die beiden Resultatwerke können entweder gleichzeitig in gleichem oder in entgegengesetztem Sinne betätigt werden, wobei auch jedes unabhängig voneinander abgeschaltet werden kann. In einem Prospekt heißt es: "Das ist weit mehr, als das übliche Doppellineal oder gar eine Maschine mit Speicherwerk zu leisten vermag." Man kann mit der Maschine gleichzeitig die Einzelprodukte und deren Summe berechnen. Für Zwischenrechnungen kann ein Werk abgeschaltet werden. Aus beiden Werken kann vollautomatisch dividiert werden. Bei der Multiplikation werden beide Faktoren über die Tastatur eingegeben, dazwischen wird die X-Taste, nach dem zweiten Faktor (Multiplikator, angezeigt unterhalb der Tastatur) die Gleichheitstaste gedrückt. Der Multiplikand wird oberhalb der Tastatur angezeigt. Der selbsttätige Wagenrücklauf und die Löschungen sind einstellbar. Das Modell MZ - hier mit 24 Stellen im RW - ist das Nachfolgemodell von GEMRZ und enthält ebenfalls einen zweifachen Satz von Staffelwalzen, je einen für die beiden Resultatwerke. Diese beiden Modelle wurden nur kurze Zeit und nur in wenigen Exemplaren gebaut, sie sind daher äußerst selten. Der einfache Vollautomat hat die Modellbezeichnung M (FDM 9441).

Es befindet sich ein weiteres Exemplar des Modells MZ in der Sammlung, dieses mit 17 Stellen in beiden Resultatwerken. Die Maschine mit dieser Kapazität kostete 1939 RM 3200.
Inventarnummer:
FDM7230

Hersteller:
Glashütter Rechenmaschinen-Fabrik Archimedes, Reinhold Pöthig

Baujahr:
ca. 1938

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
12 (EW) x 13 (UZW) x 24 (RW) / 24 (RW 2)

Maße (H x B x T):
27 x 67 x 46 cm

Gewicht:
28,5 kg

Produktionszeit:
1938 - 1940

Seriennummer:
18663


Literatur:
  • Burghagens Zeitschrift für Bürobedarf : Fachbl. d. Bürobranche, Hamburg, Burghagen: 25.1922 - 42.1939 = Nr. 305-728; 52.1949 - 71.1968 = Nr. 729-1236 (Vorg.: Schreibmaschinen-Zeitung Hamburg; Forts.: Burghagens Zeitschrift für Bürotechnik), 37 [1934], p. 68
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 391
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 19f.
  • Schmid, Harald: Archimedes – Diehl. Vom Arithmometer zum druckenden Rechensystem. Offenhausen 2014
  • Schmid, Harald/Eichler, Ulrich/Hänsgen, Hellmut : ArchimedeS: Die Geschichte einer Rechenmaschinenfabrik in Glashütte/Sachsen. Offenhausen, 2016
  • Werkmeister, Paul W.: „Die drei neuen Bauarten der ´Archimedes´-Rechenmaschine“, in: Zeitschrift für Instrumentenkunde 52, 1932, p. 235-238, p. 235-238

Patente:
  • DE 210660 [1906] (Hugo Wurfschmidt: Einrichtung an Thomasschen Rechenmaschinen)
  • DE 382046 (Reinhold Pöthig: Thomassche Rechenmaschine mit zwei Zählwerken)
  • DE 482657 [1927] (Hans Sabielny: Rechenmaschine mit Einrichtung zur automatischen Divison)
  • DE 492236
  • DE 584811
  • DE 760102

Weitere Exemplare in der Sammlung (1):
  • FDM7892 (ca. 1938, SNr.: 16 1474)
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Tastatur mit Staffelwalze links und Multiplikatorwerk rechts, © DRP 584811
Archimedes MZ, 1938, FDM7230, © Arithmeum
Archimedes MZ, 1938, FDM7230, © Arithmeum