Die Rechenmaschine von Blaise Pascal

Dieses Mal zeigen wir die älteste erhaltene Rechenmaschine aus dem Jahr 1642. Erfunden wurde sie von dem Mathematiker und Philosophen Blaise Pascal im Alter von 19 Jahren in Rouen. Sein Vater, der Steuerbeamter in der Normandie war, konnte diese Erfindung sofort für seine Berechnungen verwenden. Er war so begeistert davon, dass er sie seinem Vorgesetzten, dem Chancelier de France, Pierre Séguier, präsentierte. Dieser verlieh Pascal für die Erfindung ein königliches Privileg. Pascal ließ von den Uhrmachern in Rouen einige Exemplare fertigen. Eine der Originalmaschinen ist als Dauerleihgabe aus der IBM-Sammlung in der Ausstellung des Arithmeums zu sehen. Wir danken IBM sehr herzlich für diese wunderschöne Leihgabe. Das von Mario Wolfram erstellte 3D-Animationsvideo zeigt die Maschine aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden. Dort ist das Exemplar mit der höchsten Stellenzahl erhalten. Dieses eignet sich besonders gut, um die Genialität, aber auch die Eleganz der Erfindung Pascals zu zeigen. In dieser Maschine werden nämlich auch sekundäre Zehnerüberträge perfekt über alle Stellen ausgeführt, was einmalig war. Pascal verwendete hierfür eine Art Kraftspeicher. Dadurch setzte sich die Pascaline von der 1623 von Wilhelm Schickard erfundenen Rechenmaschine ab. Diese wurde im 20. Jahrhundert aus Zeichnungen, die im Nachlass von Johannes Kepler gefunden worden waren, rekonstruiert. Die Rechenmaschine von Schickard ist somit die erste Rechenmaschine, aber die Erfindung von Pascal war technisch wesentlich schöner.