Mercedes Euklid 18 V

Vollautomatische Proportionalhebelmaschine

1932

Bei der Mercedes-Euklid Modell 18 V handelt es sich um einen kombinierten Voll- und Halbautomaten, bei dem für jede Rechenart nur eine Taste zu drücken ist. Die Maschine verfügt über halb- und vollautomatische positive und negative Multiplikation, die noch in der von Modell 8 bekannten Weise durch das am Schlitten angebrachte Multiplikatorwerk abgerechnet wurde, und vollautomatische Division. Die Maschine gehört bereits der Serie II der Mercedes-Euklid-Produktion an, die ab 1929 gemeinsam mit dem Halbautomaten Modell 20 die Serie I ablöste. Hier wurden zwar der bisherige Aufbau der Maschinen - von Christel Hamann so konstruiert - mit dem vor dem Einstellwerk liegenden Schlitten mit Resultatwerk und Umdrehungszählwerk aufgegriffen, andererseits aber wesentliche Detailänderungen vorgenommen, die vorwiegend eine einfachere Bedienungsweise zur Folge hatten. Christel Hamann, der Erfinder des Proportionalhebelprinzips und Konstrukteur der Modelle der Serie I, hatte inzwischen die Firma Mercedes-Büromaschinen verlassen.

Die fast quadratische Grundform der Maschine kündigt bereits den Übergang zu den flachen Pultmaschinen an. Vorreiter dieser ersten Maschine der Serie II waren die Modelle 15 und 16 von 1927.
Inventarnummer:
FDM6937

Jahr der Erfindung:
1929

Hersteller:
Mercedes Bureau-Maschinengesellschaft m.b.H.

Baujahr:
1932

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Proportional- / Verhältnishebel

Kapazität:
13 (EW) x 8 (UZW) x 16 (RW)

Maße (H x B x T):
23 x 43 x 43 cm

Gewicht:
26,2 kg

Produktionszeit:
1929 - 1934

Seriennummer:
18794


Literatur:
  • Anthes, Erhard: „Die Mercedes Euklid 1910 bis 1970“, in: Leertaste 22/23, 1987, p. 21-27
  • Arns, J.: „Neuere Modelle der Mercedes-Euklid-Rechenmaschine"; in: Allgemeine Vermessungs-Nachrichten 1930, 44, p. 699 - 702
  • Jacobs, Dieter; Tumma, Manfred: Von Mercedes zu Robotron. Zella-Mehlis / Meiningen, 2006
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 433
  • Euklid Branchenlehrbuch, Museum in der Beschussanstalt, Zella-Mehlis 2010 (Kopie der Originalausgabe von 1938)
  • Meyer zur Capellen, Walther: Mathematische Instrumente. 1941, p. 79-86
  • Petzold, Hartmut: Rechnende Maschinen. Eine historische Untersuchung ihrer Herstellung und Anwendung vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik. Düsseldorf 1985, p. 131-133
  • Sust, O.: „Die Hamann´sche Rechenmaschine ´Mercedes-Euklid´“, in: Zeitschrift für Instrumentenkunde 8, 1910, p. 233-245

Patente:
  • DE 567703 [1929]
  • DE 596285 [1930]
  • DE 637116 [1930]
  • DE 638098 [1930]

Weitere Exemplare in der Sammlung (1):
  • FDM6165 (1933, SNr.: 19545)
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Hebelwerk für die Funktionstasten, © DE 567703
Mercedes Euklid 18 V, 1932, FDM6937, © Arithmeum