Bunzel-Delton No. 5

Vierspezies-Staffelwalzenmaschine

ca. 1910

Zunächst hatte der Firmengründer Hugo Bunzel den Vertrieb der Burkhardt-Rechenmaschine im Gebiet der österreich-ungarischen Monarchie; die Verbindung mit dem Glashütter Betrieb ging offenbar soweit, dass er Burkhardt-Maschinen unter dem eigenen Namen verkaufte. Um 1900 beschäftigte sich Bunzel mit der Weiterentwicklung von Staffelwalzenmaschinen, bei der ihm einige Patente zugesprochen wurden, z.B. DRP 160995 und 162017, Nullstellvorrichtung, 1903. Um 1902 begann er mit einer eigenen Produktion in Wien. In den ersten Jahren baute er die Mechanik in einen Holzkasten, dann ging er - dem Trend der Zeit folgend - zu Metallgestellen über. Es scheint so, dass Modell No. 5 die erste Version mit dem Metallkasten ist. Einige Zeit später gab es noch die Modelle No. 7, No. 8 (FDM 4253), No. 10 (angekündigt). Modell No. 5 hat zusätzlich zur Bunzel'schen Zuglöschung der Schlittenwerke eine Hebellöschung des Einstellwerks. Die Konstruktion dazu ist noch nicht ausgereift, da ein Teil des Mechanismus durch die Zusatzplatte (auf die ursprünglich noch eine weiße oder braune Pertinax-Abdeckung aufgeschraubt gewesen war) abgedeckt werden muss. Zwar erwähnt Martin (S. 211), dass nach dem Ersten Weltkrieg das Werk in Wien noch existiere, er könne aber keine Informationen darüber erhalten. Vermutlich wurde die Produktion der Bunzel-Delton um 1915 eingestellt und dann auch nicht wieder aufgenommen. Von Modell No. 5 gab es auch eine Variante mit doppeltem Resultatwerk, von der kürzlich ein sehr gut erhaltenes Exemplar aufgetaucht ist (FDM 7170).
Inventarnummer:
FDM6703

Jahr der Erfindung:
1908

Hersteller:
Bunzel-Delton

Baujahr:
ca. 1910

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
7 (EW) x 7 (UZW) x 12 (RW)

Maße (H x B x T):
17 x 47 x 22 cm

Gewicht:
8,9 kg

Produktionszeit:
1908 - 1914

Seriennummer:
7766


Literatur:
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 210f.
  • Reese, Martin/Anthes, Erhard: "Bunzel und Burkhardt - Eine verschwiegene Zusammenarbeit über 25 lange Jahre," in: Schmidt, W.H. u. Girbardt, W. (Hrsg.): 4. Greifswalder Symposium zur Entwicklung der Rechentechnik und 15. Internationales Treffen für Rechenschieber- und Rechenmaschinensammler IM2009, Greifswald, p. 27-42
  • Reese, Martin/Anthes, Erhard: "Hugo Bunzel, Wien. Geschichte eines Pioniers", in Historische Bürowelt, Nr. 87, 2012, p. 19-27

Patente:
  • AT 18132 [1903]
  • DE 160995 [1903]
  • DE 160996 [1903]
  • DE 162017 [1903]

Weitere Exemplare in der Sammlung (5):
  • FDM6734 (ca. 1910, SNr.: 7587)
  • FDM7041 (ca. 1910, SNr.: unbekannt (Punzierung "K 0" aus Schlitten))
  • FDM7045 (ca. 1910, SNr.: 6077)
  • FDM7156 (ca. 1910, SNr.: 7435)
  • FDM9869 (1913, SNr.: n. vorh.)
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Kombinations-Zuglöschung, aus: DE 162017., © Arithmeum
Bunzel-Delton No. 5, 1910, FDM6703, © Arithmeum