Brunsviga AS

Zweispezies-Addiersegmentmaschine

ca. 1937

Die Addiermaschine enthält eine Übertragungsmechanik, wie sie ähnlich schon von Burroughs entwickelt worden war (Addiersegment-Prinzip). Die durch ihre Vierspezies-Sprossenradmaschine der Marke Brunsviga bekannte Firma Grimme, Natalis und Co, Braunschweig, wollte mit dieser Maschine im Marktsegment der druckenden Addiermaschinen ebenfalls Fuß fassen. Deshalb beauftragte Firmenchef Carl Runte in den 30er Jahren den Konstrukteur Dr. Gustav Schenk, den angekauften Entwurf von Ralph C. Coxhead, New York, zur Serienreife zu bringen. Die ersten Maschinen der Nullserie wurden 1936 gebaut, jedoch mussten noch einige „Kinderkrankheiten“ beseitigt werden. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Serienproduktion anlaufen, und die ersten Maschinen kamen 1948 in den Handel. Man lieferte sie in unterschiedlichen Größen, z.B. mit 7, 8 oder 10 Tastenbänken, mit Hand- oder Motorantrieb. Es gab auch Spezialgrößen mit bis zu 20 Stellen in der Eingabe. Das Modell AS bildete zugleich die Basis für eine Zehntasten-Addiermaschine, bei der die Volltastatur durch eine Zehnertastatur und einen Stiftschlitten ersetzt war. Bis 1959 kam eine Vielzahl unterschiedlicher druckender Zweispeziesmaschinen aus dem Braunschweiger Werk. Dann, nach der Übernahme der Firma durch Olympia, wurde die Produktion dieser Modelle nach und nach eingestellt.

Das vorliegende Exemplar hat die Seriennummer A 124, ist also noch vor dem 2. Weltkrieg (1937) hergestellt worden und gehört daher zu den frühesten Maschinen dieser Modellreihe.
Inventarnummer:
FDM7803

Jahr der Erfindung:
1936

Hersteller:
Brunsviga-Maschinenwerke Grimme, Natalis & Co. A.-G.

Baujahr:
ca. 1937

Hauptgattung:
Ein- bis Dreispeziesmaschine

Untergattungen:
Addiersegment

Kapazität:
9 (EW) x 0 (UZW) x 10 (RW)

Maße (H x B x T):
23 x 26 x 35 cm

Gewicht:
9,2 kg

Seriennummer:
A 124


Literatur:
  • Ernst, Olaf; Reese, Martin: „Brunsviga Addiermaschine - Born in the USA", in: Historische Bürowelt 2020/119, p. 17-23
  • Lind, Wilhelm: Büromaschinen. Teil 1. Füssen 1954 (2. Auflage), p. 103
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 400
  • VDI-Zeitschrift, 92 [1950], p. 486-489
  • Wernecke, O.: „Addiermaschinen“, in: Feinwerktechnik 9, 1953, p. 276-283

Patente:
  • DE 669883 [1934]

Weitere Exemplare in der Sammlung (5):
  • FDM4710 (1950, SNr.: 5917)
  • FDM6542 (ca. 1950, SNr.: 5089)
  • FDM7930 (ca. 1950, SNr.: 7830)
  • FDM7970 (ca. 1950, SNr.: 1800)
  • FDM9375 (1937, SNr.: A334)
Ein weiteres Exemplar dieser Maschine befindet sich in der Ausstellung: FDM9375 (1. Untergeschoss).

 

Zweispezies-Addiersegmentmaschine, © Arithmeum
Brunsviga AS, 1937, FDM7803, © Arithmeum
Getriebeaufbau der Brunsviga Addiermaschine Modell AS, © Lind [1954]