Soroban

Reformierter japanischer Abakus

ab 2000 v.Chr.

Dieser in einheitlicher Färbung gefertigte 21-stellige Holz-Soroban hat einen verzogenen Rahmen. Hier steht die besonders ästhetische Fertigung ohne störende Rückenstreben der Formstabilität entgegen. Daher hat sich diese optisch ansprechendere Variante langfristig nicht durchgesetzt, da sie einer dauerhaften Nutzung entgegenstand. Die japanische Kultur schätzt Objekte, die ausgesprochen dauerhaft sind und über viele Generationen weitergegeben werden. Je älter ein Objekt ist und je bedeutender die Vorbesitzer waren, desto wertvoller wird es in den Augen der Besitzer, vergleichbar mit kostbaren Musikinstrumenten in Europa. So finden sich auch bei den älteren erhaltenen Soroban viele reparierte Objekte. Ein kunstvoll repariertes und wieder funktionstüchtiges Original ist im traditionellen Japan einem neuen Stück vorzuziehen. Eine solche Reparatur darf durchaus auffallen. Möglicherweise zeugen die dunkleren Perlen der siebten Stelle von rechts, also der Millionen, bei diesem Soroban von einer solchen Reparatur. Dies ist anzunehmen, da Soroban üblicherweise streng symmetrisch aufgebaut waren. Die Rahmenverarbeitung mit den auf Stoß gesetzten Seitenteilen deutet darauf hin, dass es sich hier um ein in der Tradition der Unshu-Soroban gefertigtes Exemplar handelt.
Inventarnummer:
FDM6407

Jahr der Erfindung:
ab -2000

Baujahr:
ca. 1900

Hauptgattung:
Einfaches Rechenhilfsmittel

Untergattungen:
Abakus, Soroban

Kapazität:
21 (EW) x 4 (UZW) x 1 (RW)

Maße (H x B x T):
2 x 33 x 7 cm

Gewicht:
104 Gramm


Literatur:
  • Knott: „The Abacus in its historic and scientific aspects“, in: Transatlantic Asian Society Japan 14, 1886, p. 18-71
  • Kojima, Takashi: Advanced Abacus, Japanese theory and practice. Tokyo 1991
  • Moon, Parry: The Abacus: Its History, Its Design, Its Possibilities in the Modern World. New York 1971
  • Pullan, J. M.: The History of the Abacus. London 1968
Dieses Objekt befindet sich aktuell in der Ausstellung im 3. Obergeschoss.