Napier'sche Stäbe

Multiplikationshilfe

ca. 1680

Die aus England oder Schottland stammenden Rechenstäbe wurden vermutlich im späten 17. Jahrhundert aus Holz gefertigt. Die Ziffern und Zeichen wurden eingeritzt. Dieser Satz besteht aus 28 Stäben, unter denen sich ein breiter Stab für das Ziehen der Quadratwurzel befindet. Alle sind zusammen mit einem Legetablett in einer Ledertasche untergebracht. John Napier, Baron von Merchiston, entwickelte seine 1617 in Rabdologia publizierten Rechenstäbe aus der damals bekannten „Gelosia-Methode“ („multiplicare per gelosia“), die als Hilfsmittel zum Multiplizieren mehrstelliger Zahlen sehr nützlich war. Napier transportierte hierbei das Papier-und-Stift-Verfahren auf die beweglichen Stäbe. Jeder Stab trägt auf einer Seitenfläche einen Einmaleins-Satz. Die Stäbe werden dann entsprechend der Ziffernfolge des größeren von zwei Faktoren nebeneinander gelegt und anschließend die Teilprodukte nach der Vorgabe des anderen Faktors stellengerecht abgeschrieben und addiert. Zehnerüberträge mussten vom Rechnenden selbst ausgeführt werden.
Inventarnummer:
FDM6350

Erfinder:
John Napier Lord of Merchiston

Jahr der Erfindung:
1617

Baujahr:
ca. 1680

Hauptgattung:
Einfaches Rechenhilfsmittel

Untergattungen:
Napierstäbe

Maße (H x B x T):
3 x 16 x 32 cm

Gewicht:
288 Gramm


Literatur:
  • Williams, Michael R.: A History of Computing Technology. Prentice Hall 1985, p. 88-101
Dieses Objekt befindet sich aktuell in der Ausstellung im 2. Obergeschoss.

 

Napiersche Stäbe mit Legetablett und Ledertasche, spätes 17. Jahrhundert, FDM 6350, © Arithmeum
Schematische Darstellung, © Williams [1985], p. 90, figure 2-26.