Archimedes DEaDA

Vierspezies-Staffelwalzenmaschine mit Motorantrieb

ca. 1930

Bei dieser Vierspezies-Staffelwalzenmaschine der Marke Archimedes handelt es sich um die elektrifizierte Version des Modells D (vgl. Inv.-Nr. FDM 9005), die zugleich das erste Modell mit Motor in der gesamten Archimedes-Produktion und eine der ersten elektrifizierten Vierspezies-Rechenmaschinen überhaupt war. Hersteller war die Rechenmaschinenfabrik Reinhold Poethig, Glashütte. Eine Beschreibung der Bedienungsweise gibt Werkmeister [1928]. Der Motor ist hinter der für die Multiplikation erforderlichen einstelligen Wahltastatur an das Gehäuse angeflanscht. Addition und Subtraktion erfordern das Einstellen der Einzelposten auf der Volltastatur, RW und UW sind auf die entsprechende Rechenrichtung Plus bzw. Minus festzulegen. Der Motor wird mit der Handballentaste vorne rechts eingeschaltet und die Hauptantriebswelle macht eine Umdrehung, die Tasten lösen sich aus und die Summe oder die Differenz stehen im Resultatwerk. Bei der Multiplikation wird der Multiplikand auf der Tastatur, der Multiplikator ziffernweise auf der Wahltastatur eingestellt. Die Richtung der automatischen Schlittenverschiebung ist wählbar. Der Rechenvorgang läuft anschließend automatisch ab. Die Maschine besitzt eine vollautomatische Division (in der Modellbezeichnung "aD"), die nach Einstellung von Dividend (im RW links) und Divisor (im EW) durch den Hebel links neben der Volltastatur ausgelöst wird. Ein spezielles Aufspeicherwerk dient dazu, Resultate im Quotientenwerk aufzuspeichern. Dabei wird die Anzahl der zu speichernden Dezimalen durch einen Zeiger vor der Tastatur eingestellt und anschließend der Speichervorgang durch den Divisionshebel ausgelöst. Modell DEaD wurde bereits im August 1926 auf der Technischen Messe Leipzig vorgestellt. Es konnte ab 1927 in zunächst zwei Größen (16- bzw. 20-stelliges RW) geliefert werden und kostete damals RM 2250 bzw RM 2800. Dieses spätere Exemplar hat die kleinere Kapazität 8 x 7 x 14.
Inventarnummer:
FDM6245

Jahr der Erfindung:
1927

Hersteller:
Glashütter Rechenmaschinen-Fabrik Archimedes, Reinhold Pöthig

Baujahr:
ca. 1930

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
8 (EW) x 7 (UZW) x 14 (RW)

Maße (H x B x T):
21 x 42 x 34 cm

Gewicht:
20,2 kg

Produktionszeit:
1927 - 1940

Seriennummer:
74870


Literatur:
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 389
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 19f.
  • Schmid, Harald: Archimedes – Diehl. Vom Arithmometer zum druckenden Rechensystem. Offenhausen 2014
  • Schmid, Harald/Eichler, Ulrich/Hänsgen, Hellmut : ArchimedeS: Die Geschichte einer Rechenmaschinenfabrik in Glashütte/Sachsen. Offenhausen, 2016, p. 174
  • Werkmeister, Paul W.: „Eine neue Archimedes-Rechenmaschine" in: Zeitschrift für Instrumentenkunde, Februar 1928, p. 91-93

Patente:
  • DE 457825 (Hans Sabielny: Elektromotorischer Antrieb für Rechenmaschinen)
  • DE 457826
  • DE 482657 [1927] (Hans Sabielny: Rechenmaschine mit Einrichtung zur automatischen Divison)
  • DE 508827 [1929]

Weitere Exemplare in der Sammlung (1):
  • FDM6161 (ca. 1930, SNr.: 75381)
Ein weiteres Exemplar dieser Maschine befindet sich in der Ausstellung: FDM6161 (1. Untergeschoss).

 

Ansicht der Maschine, © DE 482657
Archimedes DEaDA, 1930, FDM6245, © Arithmeum
Funktionsweise der Wahltastatur, © DE 457825