Rema 1

Vierspezies-Sprossenradmaschine

ab 1915

Die Braunschweiger Rechenmaschinenfabrik Rema GmbH musste mit dem am gleichen Ort ansässigen Unternehmen Brunsviga konkurrieren. Sie tat das mit einer der kleinsten Sprossenradmaschinen, die gebaut wurden: Diese wiegt nur 3,9 kg. Die geringe Größe wird u.a. dadurch erreicht, dass einige Funktionen auf die Außenseite der Maschine verlagert wurden und somit sichtbar sind, z.B. die Verriegelung der Funktionen während des Rechenvorgangs durch einen Hebel, der sich über den Nullstellhebeln von Hauptzählwerk und Umdrehungszählwerk befindet. Als besonderer Anreiz für die Kaufinteressenten konnte die Löschung angeführt werden, die nicht wie sonst üblich durch die etwas unhandlichen Flügelschrauben, sondern mit Kurbeln erfolgte. Ferner hatte die Rema eine durchaus raffinierte Löschung des Einstellwerks mittels Knopfdrucks und eine eigene Schlittentransporttaste. Die Kapazität hielt sich an die auch bei anderen Herstellern geübte Auslegung mit 9 Stellen im Einstellwerk, 8 im Umdrehungszählwerk und 13 im Resultatwerk. Konstrukteur war Wilhelm Schildt. Bis 1927 wurde diese Maschine durch zwei weitere Modelle (Rema 2, FDM 4316; Rema 3) ergänzt. 1922 übernahm Grimme, Natalis & Co (Brunsviga) den Konkurrenten und baute die beiden neuen Modelle unter eigenen Bezeichnungen (M II bzw. M III) weiter; der Bau der Rema 1 selbst wurde 1924 eingestellt.
Inventarnummer:
FDM10411

Hersteller:
Braunschweiger Rechenmaschinen-Fabrik Rema, m.b.H.

Baujahr:
ab 1915

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Sprossenrad

Kapazität:
9 (EW) x 8 (UZW) x 13 (RW)

Maße (H x B x T):
9 x 23 x 13 cm

Gewicht:
3,5 kg

Produktionszeit:
1919 - 1924

Seriennummer:
37835838


Literatur:
  • Brauner, Ludwig: Illustriertes Büromaschinen-Dauer-Lexikon. Berlin 1926, Blatt 25/34, 25/44
  • Brauner, Ludwig/Vogt, Victor: Illustriertes Orga-Handbuch erprobter Büro-Maschinen. Berlin 1921
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 310f.
  • Ramm-Ernst, Jasmin; Reese, Martin: „Rema in Braunschweig 1916-1927. Firmengeschichte, Maschinen und Patente", in: Historische Bürowelt 88, 2012, p. 14-23, p. 14-23

Patente:
  • DE 292879 [1913]
  • DE 292880 [1914]
  • DE 294586 [1915]
  • DE 346207 [1921] (Rema: Rechenmaschine mit Anzeigevorrichtungen für die einstellbaren Antriebräder)

Weitere Exemplare in der Sammlung (4):
  • FDM6184 (ca. 1920, SNr.: 1106)
  • FDM6920 (ca. 1920, SNr.: 1766)
  • FDM9216 (ca. 1922, SNr.: 4402)
  • FDM9891 (ab 1915, SNr.: 3783)
2 weitere Exemplare dieser Maschine befindet sich in der Ausstellung: FDM6184, FDM9216.

 

Rema 1, 1915, FDM10411, © Arithmeum
Rema 1, 1915, FDM10411, © Arithmeum
Rema 1, 1915, FDM10411, © Arithmeum
Rückansicht der Maschine mit Sperreinrichtung, © DE 292880