Mercedes Euklid 16

Vierspezies-Proportionalhebelmaschine

1927

Das Euklid-Modell 16 ist ein Übergangsmodell, wird aber noch zur Modell-Serie I gezählt: Die bei den Vorgängermodellen wie ein "Rucksack" aufsitzende Einstelltastatur (vgl. z.B. Modell 4) wird in das Gehäuse integriert ("flache Würfeltastatur"). Die Rechenmechanik ist jedoch noch weitgehend identisch mit der in den ersten Modellen. Das Modell 16 ist eine Handmaschine mit automatischer Division (ähnlich dem Modell 9, nur mit Tastatur anstelle von Einstellschiebern). Die Funktionen wurden auf einzelne Tasten gelegt, so dass eine weitgehende Vereinfachung der Handhabung erreicht wurde, die dann in den späteren Elektromodellen zur Vollendung gebracht wurde. Mit den Modellen 14 SZ und 8 Vz gelangten ab 1928 auch Halb- bzw. Vollautomaten mit Würfeltastatur auf den Markt. Doch erst mit dem kombinierten Halb- und Vollautomaten Modell 18 V und dem Halbautomaten Modell 20 wurde 1929 die Serie I (Modelle 1 bis 14) von der Serie II (Modelle 18 bis 20) endgültig abgelöst. Während diese und die nachfolgenden Modelle aus der Serie II auch noch Übergangsmodelle darstellen und heute relativ selten sind, gelang der Firma mit den Maschinen der Serie III (Modelle 21 bis 30) ein großer Erfolg; bei dieser Neuentwicklung ist der Schlitten - wie bei fast allen späteren Tischrechnern - hinter die Tastatur verlegt (vgl. z.B. die Handmaschine Modell 29, ab 1934).
Inventarnummer:
FDM9866

Hersteller:
Mercedes Bureau-Maschinengesellschaft m.b.H.

Baujahr:
1927

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Proportional- / Verhältnishebel

Kapazität:
13 (EW) x 8 (UZW) x 16 (RW)

Maße (H x B x T):
18 x 40 x 35 cm

Gewicht:
20,8 kg

Produktionszeit:
1927 - 1934

Seriennummer:
14358


Literatur:
  • Anthes, Erhard: „Die Mercedes Euklid 1910 bis 1970“, in: Leertaste 22/23, 1987, p. 21-27
  • Arns, J.: „Neuere Modelle der Mercedes-Euklid-Rechenmaschine"; in: Allgemeine Vermessungs-Nachrichten 1930, 44, p. 699 - 702, p. 699-702
  • Brauner, Ludwig: Illustriertes Büromaschinen-Dauer-Lexikon. Berlin 1926, Blatt 25/53
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 433
  • Euklid Branchenlehrbuch, Museum in der Beschussanstalt, Zella-Mehlis 2010 (Kopie der Originalausgabe von 1938)
  • Petzold, Hartmut: Rechnende Maschinen. Eine historische Untersuchung ihrer Herstellung und Anwendung vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik. Düsseldorf 1985, p. 131-133
  • Schmitt, Julius: Mercedes Büromaschinenwerke Aktiengesellschaft Zella-Mehlis, Thüringen. Leipzig 1937
  • Sust, O.: „Die Hamann´sche Rechenmaschine ´Mercedes-Euklid´“, in: Zeitschrift für Instrumentenkunde 8, 1910, p. 233-245

Patente:
  • DE 209817 [1906] (Mercedes Bureau-Maschine-Gesellschaft: Rechenmaschine)
  • DE 233003 [1908] (Mercedes Bureaumaschinen-Gesellschaft: Rechenmaschine zur Ausführung selbsttätiger Division)
  • DE 403468 [1923] (Mercedes: Vorrichtung zur selbsttätigen Einstellung)
  • DE 434146 [1925]
  • DE 450414 [1925]
  • US 1011617 [1910]
  • US 1799037 [1924]

Weitere Exemplare in der Sammlung (1):
  • FDM6054 (1927, SNr.: 15592)
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Mercedes Euklid 16, 1927, FDM9866, © Arithmeum
Mercedes Euklid 16, 1927, FDM9866, © Arithmeum
Flache Tastatur und die spezielle Ziffernanzeige, © DE 450414