Archimedes M

Vollautomatische Vierspezies-Staffelwalzenmaschine

ca. 1934

Diese Vierspezies-Staffelwalzenmaschine mit elektrischem Antrieb wurde von 1934 bis 1940 von der Firma Archimedes in Glashütte hergestellt. Die Archimedes Modell M ist das Nachfolgemodell des erste Vollautomaten GEM von Archimedes, der in den 1920er Jahren entwickelt wurde und etwa 1932 produktionsreif war. Er verfügt über vollautomatische Multiplikation und Division einschließlich Divisionsvoreinstellung mit begrenztem Schlittenvorlauf und automatische Schlittenlöschung mit automatischem Schlittenrücklauf. Sowohl Multiplikation als auch Division konnte diese Maschine nach Einstellung der Operanden selbständig, d.h. ohne Einwirkung des Bedieners, berechnen. Dabei wurden die Zahlen in die Volltastatur eingegeben und von der Maschine als Multiplikator und Multiplikand bzw. als Dividend und Divisior behandelt. Die Schlittenverschiebung von Dekade zu Dekade erfolgte ebenfalls selbständig. Um 1930 hatten alle bedeutenden Rechenmaschinen-Firmen derartige Automaten entwickelt, z.B. Rheinmetall mit dem Modell SAL (vgl. Inv.-Nr. FDM 9285), Hamann mit dem Modell Selecta (vgl. Inv.-Nr. FDM 9310), Mercedes mit dem Modell Euklid V18 (vgl. Inv.-Nr. FDM 6165), Marchant mit dem Modell M (Folgemodell ACR, vgl. Inv.-Nr. FDM 8927), Madas mit dem Modell VIIeTA. Die erste kommerzielle Maschine dieser Art ist allerdings die Mercedes Euklid Modell 7 (vgl. Inv.-Nr. FDM 9281), die bereits vor dem Ersten Weltkrieg produziert wurde. 1935 betrug der Preis für diese Maschine 2180 RM. Bei diesem Exemplar ist am Gehäuse der Vermerk "Kriegsmarine" angebracht.
Inventarnummer:
FDM9441

Jahr der Erfindung:
1932

Hersteller:
Glashütter Rechenmaschinen-Fabrik Archimedes, Reinhold Pöthig

Baujahr:
ca. 1934

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
8 (EW) x 7 (UZW) x 14 (RW)

Maße (H x B x T):
25 x 43 x 37 cm

Gewicht:
21,7 kg

Produktionszeit:
1934 - 1940

Seriennummer:
1142


Literatur:
  • Archimedes: Archimedes Preisliste Nr. 3905. Glashütte, 1939
  • Lenz, K.: Die Rechen- und Buchungsmaschinen. Leipzig, Berlin 1932 (3. Auflage), p. 53ff.
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 19f.
  • Schmid, Harald: Archimedes – Diehl. Vom Arithmometer zum druckenden Rechensystem. Offenhausen 2014
  • Schmid, Harald/Eichler, Ulrich/Hänsgen, Hellmut : ArchimedeS: Die Geschichte einer Rechenmaschinenfabrik in Glashütte/Sachsen. Offenhausen, 2016
  • Werkmeister, Paul W.: „Die drei neuen Bauarten der ´Archimedes´-Rechenmaschine“, in: Zeitschrift für Instrumentenkunde 52, 1932, p. 235-238

Patente:
  • DE 508827 [1929]
  • DE 558625
  • DE 584811
  • DE 760102
  • DE 882319 [1938]
  • DE 895541 [1937]
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Tastenfeld mit Multiplikatorwerk, © DE 584811
Archimedes M, 1934, FDM9441, © Arithmeum