Adma

Volltastatur-Addiersegmentmaschine

1919

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in Deutschland viele Versuche unternommen, die Abhängigkeit von den amerikanischen Addiermaschinen zu mildern. Neben den später Weltgeltung erreichenden Continental- und Astra-Geräten wurden auch weniger erfolgreiche Marken produziert. Dazu gehörte die Volltastaturmaschine Adma von Adolf Bordt, der bereits mit seinen Kleinaddierern Adix, Diera und Kuli in den kaufmännischen Büros bekannt war. Bordt hatte sich bereits 1907 eine Addiermaschine mit Volltastatur patentieren lassen, die sich in der Hebelmechanik für den Zahleneintrag in das Summierwerk und in der Zehnerübertragung von der Burroughs unterschied. Insbesondere waren die Teile dieser neuen Konstruktion wesentlich kleiner herstellbar, sodass die ganze Maschine leichter ausgeführt werden konnte als die bekannten großvolumigen Geräte. Die Maschine wurde auch in einigen Exemplaren um 1908 hergestellt und unter dem Namen Bordt beworben und vertrieben. Die Adma basiert auch auf dem Patent DE 207279 von 1907, kam aber erst 1919 auf den Markt; sie ist wohl ein Nachfolgeprodukt der Bordt von 1908.

Für die Einstellung der Zahlen in der Tastatur hat sie ein Anzeigewerk, das die Fehleranfälligkeit der etwas mühsamen Einstellkontrolle mittels der gedrückten Tasten überwand - damals ein durchaus fortschrittliches Ausstattungsdetail. Sie kann bis zu siebenstellige Zahlen im zehnstelligen Summierwerk addieren, eine direkte Subtraktion ist nicht möglich. Eine eher umständliche Multiplikation lässt sich mit Hilfe der Repetitionstaste durchführen. Die Löschung des Summierwerks erfolgt mittels einer kleinen Kurbel an der rechten Seite der Maschine. Ab 1921 konnte sie auch mit Motor und einem Druckwerk ausgestattet werden. Sie gehört zu den seltenen Exemplaren dieses Maschinentyps.
Inventarnummer:
FDM9316

Jahr der Erfindung:
1907

Hersteller:
Adolf Bordt

Baujahr:
1919

Hauptgattung:
Ein- bis Dreispeziesmaschine

Untergattungen:
Addiersegment

Kapazität:
7 (EW) x 10 (RW)

Maße (H x B x T):
20 x 41 x 40 cm

Gewicht:
14,7 kg

Seriennummer:
3064


Literatur:
  • Denz, Wilfried: „Adolf Bordt - seine Firmen, Partner und Rechenmaschinen". In: Historische Bürowelt 102, 2015, p. 26 - 31
  • Historische Bürowelt, 103 [2016], p. 28-31
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 321-322

Patente:
Dieses Objekt befindet sich aktuell in der Ausstellung im 1. Untergeschoss.

 

Adma, 1919, FDM9316, © Arithmeum
Längsschnitt mit Tastatur, Addiersegment und Summierwerk, © DE 207 279.