Monopol Duplex (frühe Version)

Vierspeziesmaschine mit Schwenksprossenrädern

ca. 1902

Das Nachfolgemodell der ersten Monopol von 1894 (Küttners System) wurde von Woldemar Heinitz, Dresden, konstruiert. Es unterscheidet sich von Küttners System im prinzipiellen Aufbau und vor allem durch die Schwenksprossenräder (DE 111916), die Heinitz für seine Neuentwicklung patentieren ließ. Die Monopol Duplex wurde zunächst von der Monopol Kontrollkassen- und Rechenmaschinenfabrik AG in Dresden, später (ab 1904) von der Firma Schubert und Salzer in Chemnitz produziert. Es handelt sich um die erste zu praktischer Bedeutung gelangte Sprossenradmaschine mit Zehnerübertragung im Umdrehungszählwerk, welche damit die abgekürzte Multiplikation ermöglichte. Der Schlitten muss zum Löschen hochgeklappt werden. Die Maschine ist durch Seitenwände aus 6 mm Stahlblech ungewöhnlich schwer. Die Außenwände sind dekorativ geprägt. Ungewöhnlicherweise erfolgt die Einstellung von unten nach oben, und die Handkurbel befindet sich auf der linken Seite; wahrscheinlich dient dies der bequemeren Handhabung, da der Rechner durch schnell aufeinander folgendes Einstellen und Kurbeln die Arbeitsgänge besser koordinieren kann. Die Monopol Duplex ist extrem selten, die heute bekannten Exemplare werden in Verhoeven [2015] aufgeführt.
Inventarnummer:
FDM9019

Jahr der Erfindung:
1904

Hersteller:
Monopol Kontrollkassen- und Rechenmaschinenfabrik AG

Baujahr:
ca. 1902

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Sprossenrad

Kapazität:
6 (EW) x 7 (UZW) x 12 (RW)

Maße (H x B x T):
24 x 35 x 23 cm

Gewicht:
23,9 kg

Produktionszeit:
1902 - 1914

Seriennummer:
235


Literatur:
  • Krebs, Erich: „Die Rechenstäbe und Rechenmaschinen einst und jetzt“, in: Beiträge zur Geschichte und Technik der Industrie 3, 1911, p. 147-162
  • Mehmke, R.: „Numerisches Rechnen“, in: Encyclopädie der mathematischen Wissenschaften. Leipzig 1902, Bd. 1, Teil 2, p. 938-1079
  • Platen, Jürgen von: „Sprossenrad-Konstruktionen“, in: Büromaschinen-Mechaniker 78, 1965, p. 131-132
  • Reese, Martin: Neue Blicke auf alte Maschinen. Zur Geschichte mechanischer Rechenmaschinen. Hamburg 2002, p. 67-68
  • Reese, Martin: „Woldemar Heinitz, Fabrikant und Konstrukteur der Monopol-Rechenmaschinen, der Monopol-Kassen und des Comptators." in: HBw 99, 2015, p. 8-13
  • Verhoeven, Daniel: „Die Rechenmaschine "W. Küttner's System" - Vorläufer der "Monopol", in Historische Bürowelt 101, Sept. 2015, p. 25-31

Patente:
  • CH 27841 [1902]
  • DE 111916 [1898] (Woldemar Heinitz: Schaltrad mit einrückbaren Zähnen für Zählwerke)
  • DE 137166 [1902]
  • DE 148811 [1902]
  • GB 190224140 [1902]
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Längsschnitt mit Sprossenrädern und Umdrehungszählwerk, © CH 27841
Monopol Duplex (frühe Version), 1902, FDM9019, © Arithmeum