Napier'sche Stäbe

Rechenstäbe für die Multiplikation

ca. 1700

Der Mathematiker John Lord Napier of Merchiston (1550-1617), berühmt für seine Arbeiten über Logarithmen, erfand diese einfache Multiplikationshilfe: Viereckige Stäbe enthalten auf ihren Seitenflächen jeweils eine Kolonne des kleinen Einmaleins. Durch geschicktes Zusammenlegen der Stäbe kann man einstellige Multiplikationen von mehrstelligen Zahlen schnell ablesen, wobei der jeweilige Stellenübertrag auf den Stäben so kenntlich gemacht ist, dass er mit dem Ergebniswert der nächsten Stelle direkt addiert werden kann. Mit diesen Stäben waren auch Divisionen möglich. Napiersche Stäbe hatten eine große Bedeutung und Verbreitung zur Vereinfachung der Multiplikation und Division erlangt. Sie wurden noch im 19. Jahrhundert intensiv genutzt, besonders in Frankreich (vgl. Genaillesche Stäbe). Dieser Satz Stäbe stammt wahrscheinlich aus England; die Holzschachtel ist jüngeren Datums (19. Jh.) als die Stäbe (um 1700).
Inventarnummer:
FDM8942

Erfinder:
John Napier Lord of Merchiston

Jahr der Erfindung:
1617

Baujahr:
ca. 1700

Hauptgattung:
Einfaches Rechenhilfsmittel

Untergattungen:
Napierstäbe

Maße (H x B x T):
2 x 10 x 9 cm

Gewicht:
86 Gramm


Literatur:
  • Bryden, David J.: Napier´s Bones, A History and Instruction Manual. London 1992
  • Weiss, Stephan: Die Rechenstäbe von Neper, ihre Varianten und Nachfolger. Ein Beitrag zur Geschichte des instrumentalen Rechnens. Ergolding 1985
  • Williams, Michael R.: A History of Computing Technology. Prentice Hall 1985, p. 88-98
Dieses Objekt befindet sich aktuell in der Ausstellung im 2. Obergeschoss.

 

Napiersche Stäbe in Holzschachtel, um 1700, FDM 8942, © Arithmeum
Ein Satz Napier'scher Stäbe, © Willams [1985], p. 88-89.