Madas IXe

Vierpezies-Staffelwalzenmaschine mit Elektroantrieb

1922

Es ist eher eine Ausnahme, dass Staffelwalzenmaschinen mit Schiebereinstellung auch mit Elektroantrieb ausgestattet sind: Der Zeitgewinn durch den Einsatz des Motors wird durch den Zeitverlust für die exakte Einstellung der Schieber wieder nahezu aufgehoben. Mit Tasten lassen sich die Einstellungen sehr viel rascher durchführen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Maschinen der Firma Egli, Zürich, auch mit Motor geliefert. Das Exponat mit der Nummer 6623 ist eine der ganz frühen Maschinen dieser Ausbaustufe. Damit begann die Entwicklung mit dem Ziel, eine automatisch rechnende Maschine für Wissenschaft, Technik und Handel bereitzustellen. Mit dem Modell VIIeTA, einer Volltastaturmaschine auf der Basis des Schiebermodells, gelang dies den Konstrukteuren von Egli 1927. Bei Modell IXe ist das Handkurbelmodell IX durch einen außen angeflanschten Motor mit aufsitzendem Schalter und durch ein Getriebe mit Einschalttaste ergänzt. Während die Division automatisch abläuft, wofür der Gleitschlitten die entscheidende Voraussetzung ist, muss die Multiplikation mit Hilfe der Getriebetaste durchgeführt werden. Dabei muss man nach Gehör die Anzahl der Umdrehungen feststellen! Wenn man zu häufig addiert hat, dann lässt sich durch Subtraktionen eine entsprechende Korrektur anbringen. In der Systematik der Modellbezeichnungen von Madas bedeutet die mit römischen Ziffern geschriebene Zahl die Anzahl der Stellen des Umdrehungszählwerks, der Buchstabe "e" steht für elektrischen Antrieb, Tastenmaschinen erhielten den zusätzlichen Buchstaben "T". Ein Patent für den Motorantrieb ist nicht bekannt.
Inventarnummer:
FDM6131

Jahr der Erfindung:
1922

Hersteller:
Hans W. Egli

Baujahr:
1922

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
9 (EW) x 9 (UZW) x 16 (RW)

Maße (H x B x T):
19 x 65 x 37 cm

Gewicht:
22,6 kg

Produktionszeit:
1922 - 1930

Seriennummer:
6623


Literatur:
  • Handbuch der Büromaschinen: Übersicht über die wichtigsten auf dem mitteleuropäischen Markte eingeführten Büromaschinen und Apparate. Berlin o. J. [1927], p. 167/168
  • Lewin, Daniel: „Entwicklungsgeschichte der Rechenmaschinen der Firma H.W. Egli bis 1931“, in: Typenkorb 48, 1992, p. 15-20 und 49, 1992, p. 6-12
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 208-210
  • Reese, Martin: „55 erfolgreiche Jahre: MADAS-Rechenautomaten aus der Schweiz 1913–1968", Historische Bürowelt, Juni 2010, p. 15-22
  • Saudan, Gérard: Swiss calculating machines. Selbstverlag, Yern, 2017

Patente:
  • DE 264428 [1912] (Erwin Jahnz: Vorrichtung an Thomasschen Rechenmaschinen zum Abkuppeln der Zählscheiben von ihrem Antriebswerk)
  • DE 271308 [1912]
  • DE 277829 [1912] (Erwin Jahnz: Rechenmaschine mit selbsttätiger Stellenverschiebung bei Division)
  • DE 299392 [1914]
  • US 1081310 [1913]
Dieses Objekt befindet sich aktuell in der Ausstellung im 1. Untergeschoss.

 

Querschnitt und Steuerung der Division, © DE 277829
Madas IXe, 1922, FDM6131, © Arithmeum
Madas IXe, 1922, FDM6131, © Arithmeum