Mercedes Euklid 21

Halbautomatische Proportionalhebelmaschine

1953

Anfang der 1930er Jahre brachten die Mercedes Büromaschinenwerke in Zella-Mehlis eine neue Serie ihrer Proportionalhebelmaschine heraus. Als Konstrukteur wird in den US-Patenten August Friedrich Pott angegeben. Zunächst erschien 1931 Modell 21, ein Halbautomat, der zwar automatisch dividierte, aber nur mit Hilfe der Plus- und Minustaste abgekürzt multiplizieren konnte. Es wurden keine Schiebermodelle mehr angefertigt. Die Architektur der neuen Serie III war gegenüber der alten von Christel Hamann stammenden stark verändert: Bei diesem und allen folgenden Modellen wurde der Schlitten hinter der Tastatur angebracht und schräg gestellt. Ein besonderer Fortschritt war die tastengesteuerte Schlittenbewegung (bereits in Modell 18 V) und die motorische Löschung der Werke. Alle Funktionstasten sind übersichtlich links und rechts neben den Zifferntasten angeordnet. In kurzen Abständen erschienen bis zum Jahr 1935 achtzehn unterschiedliche Modelle bis zu den "Ganzautomaten" Modelle 37 SM (FDM 6852) und 38 SM (FDM 6534), die über Speicherwerk und Mehrfachmultiplikation verfügen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg konnten diese Maschinen in großer Stückzahl produziert werden.

Das Hamannsche Schaltprinzip der Maschinen änderte sich gegenüber dem Modell 1 von 1910 nur wenig: Statt der Parallelführung der Kopplung zwischen Einstellwerk und Resultatwerk wurde von Friedrich Pott eine Drehkupplung mit Maltesergetriebe eingeführt, so dass eine deutliche Steigerung der Motordrehzahl erreicht wurde.
Inventarnummer:
FDM7251

Jahr der Erfindung:
1931

Hersteller:
Mercedes Bureau-Maschinengesellschaft m.b.H.

Baujahr:
1953

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Proportional- / Verhältnishebel

Kapazität:
9 (EW) x 6 (UZW) x 12 (RW)

Maße (H x B x T):
19 x 31 x 37 cm

Gewicht:
14,5 kg

Produktionszeit:
1931 - 1953

Seriennummer:
96909


Literatur:
  • Anthes, Erhard: „Die Mercedes Euklid 1910 bis 1970“, in: Leertaste 22/23, 1987, p. 21-27
  • Hennemann, A.: Die technische Entwicklung der Rechenmaschine. Aachen 1953 oder 1954, p. 86-106
  • Jacobs, Dieter; Tumma, Manfred: Von Mercedes zu Robotron. Zella-Mehlis / Meiningen, 2006
  • Lind, Wilhelm: Büromaschinen. Teil 1. Füssen 1954 (2. Auflage), p. 68-76
  • Euklid Branchenlehrbuch, Museum in der Beschussanstalt, Zella-Mehlis 2010 (Kopie der Originalausgabe von 1938)
  • Werkmeister, Paul W.: „Die Mercedes-Euklid-Rechenmaschine in neuer Bauart“, in: Zeitschrift für Instrumentenkunde 54, 1934, p. 94-95
  • Willers, Friedrich Adolf: Mathematische Maschinen und Instrumente. Berlin 1951, p. 43-49

Patente:
  • DE 528535 [1929]
  • DE 581600 [1931]
  • DE 605767 [1930]
  • DE 669647 [1930]
  • DE 723483 [1931]
  • DE 724467 [1932]
  • US 1935858 [1930]
  • US 2059652 [1933]
  • US 2088974 [1932]
  • US 2143741 [1931]

Weitere Exemplare in der Sammlung (4):
  • FDM4488 (ca. 1950, SNr.: 78436)
  • FDM6135 (1951, SNr.: 84134)
  • FDM6502 (1939, SNr.: 43796)
  • FDM8020 (1942, SNr.: 51500)
Dieses Objekt befindet sich aktuell im Depot.

 

Aufbau, Schlitten hochgeklappt, © DE 669647
Mercedes Euklid 21, 1953, FDM7251, © Arithmeum
Mercedes Euklid 21, 1953, FDM7251, © Arithmeum