Brunsviga Nova III

Vierspezies-Rechenmaschine mit zwei Umdrehungszählwerken

1927

Mitte der 1920er Jahre begann bei Brunsviga die Umstellung der reichhaltigen Modellpalette mit unterschiedlichsten modellspezifischen Bauteilen auf einen weitgehenden Austauschbau; entscheidende konstruktive Beiträge lieferte dazu Dr. Ing. Hermann Hoffmeister (1886 - 1930), Nachfolger von Franz Trinks als Technischer Direktor. Die Vorstellung war dabei, aus einem Grundmodell mit Zusatzteilen alle weiteren Varianten erzeugen zu können und dabei möglichst viele Teile des Grundmodells beizubehalten. Es entstand die Serie "Nova Brunsviga", die ab 1924 in den Modellen I, II und III gefertigt wurde. Später kam noch das Modell IV (vgl. Inv.-Nr. FDM 6045) hinzu. Es wurden dabei alle Erkenntnisse von über 30 Jahren Rechenmaschinenbau und weitere patentierte Verbesserungen eingebracht. Alle Modelle bekamen Zehnerübertragung im Umdrehungszählwerk, eine automatische Umschaltung für additives/subtraktives Rechnen und mechanische Rückübertragung vom Resultatwerk in das Einstellwerk. Unterschiede bestanden in der Kapazität der Werke. Das Modell III erhielt ein zusätzliches Umdrehungszählwerk ohne Zehnerübertragung. Das UW mit Zehnerübertragung ermöglicht die Summierung von Quotienten, die einzeln im UW ohne ZÜ berechnet werden. Die Welle der Sprossenräderwalze war zugleich der Kurbelantrieb, was eine Vereinfachung der Maschine bedeutete.
Inventarnummer:
FDM4324

Jahr der Erfindung:
1924

Hersteller:
Grimme, Natalis & Co. A.-G.

Baujahr:
1927

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Sprossenrad

Kapazität:
10 (EW) x 10 (UZW) x 15 (RW)

Maße (H x B x T):
20 x 36 x 28 cm

Gewicht:
13,6 kg

Produktionszeit:
1924 - 1934

Seriennummer:
103334


Literatur:
  • Eggert, O., Koll, F. und Klietsch, G.: Geodätische Rechnungen mittels der Rechenmaschine, (3. Aufl.) Stuttgart 1954, p. 16
  • Handbuch der Büromaschinen: Übersicht über die wichtigsten auf dem mitteleuropäischen Markte eingeführten Büromaschinen und Apparate. Berlin o. J. [1927], p.151-152
  • Pollak, Dr. Leo Wenzel: „Das Rechnen mit und ohne Maschine," in Zeitschrift für Instrumentenkunde, 47, 1927, p. 340-357
  • Ramm, Jasmin: Brunsviga - Gehirn von Stahl, Braunschweig 2008, p. 21
  • Trinks, Franz: „Geschichtliche Daten aus der Entwicklung der Rechenmaschine von Pascal bis zur ´Nova-Brunsviga´“, in: Braunschweiger GNC-Monatsschrift 14, 1927, Heft 7/8, p. 249-288

Patente:
  • DE 375564 [1922/1923]
  • DE 386268 [1923/1924]
  • DE 401649 [1923/1924]
  • DE 405483 [1923/1924]
  • DE 421750 [1925]
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Querschnitt, © Eggert/Klietsch [1954]
Brunsviga Nova III, 1927, FDM4324, © Arithmeum
Brunsviga Nova III, 1927, FDM4324, © Arithmeum