Odhner Arithmometer A

Sprossenradmaschine

1907

Willgodt T. Odhner begann um 1890 in einer kleinen Werkstatt in St. Petersburg mit der Herstellung seiner Rechenmaschine, 1894 konnte er mit seinen Produktionsanlagen in ein neues Fabrikgebäude einziehen. Dort entstanden zunächst drei verschiedene Modelle: Die dreizehnstellige Maschine bekam die Bezeichnung A, die fünfzehnstellige die Bezeichnung B und die achtzehnstellige die Bezeichnung C; mit der Warnglocke zur Meldung der Kapazitätsüberschreitung wurde zusätzlich der Buchstabe g angehängt. In den folgenden Jahren wurden weitere Modelle entwickelt, so dass schließlich 24 verschiedene Typen unterschieden werden konnten; dabei waren etwa der Schlittentransport, die Löschung oder die Zehnerübertragung im Umdrehungszählwerk differenzierende Merkmale. Odhner starb im Jahr 1905; sein Sohn Alexander und der Schwiegersohn Karl Siewert übernahmen die Firma. Bis zum Jahr 1917 wurden schätzungsweise 30 000 Sprossenradmaschinen aus dem Hause Odhner verkauft, die meisten in Russland, viele aber auch in den skandinavischen Ländern. Nach der sozialistischen Revolution wurden die Firma und die Produktion nach Schweden verlagert.

Die Maschine wurde für den deutschsprachigen Markt gebaut. Sie hat noch die einfachste technische Ausstattung mit einem Zusatz: Die Löschung des Einstellwerks mit Löschschiene und Vierteldrehung der Kurbel. Sie ist vermutlich eine der letzten Maschinen mit der Prägung "Odhner's Arithmometer". Bei den späteren Maschinen wurde die Herstellerbezeichnung "Original Odhner" eingeprägt.
Inventarnummer:
FDM7134

Jahr der Erfindung:
1900

Hersteller:
Maschinenfabrik & Metallgiesserei W.T. Odhner (AG)

Baujahr:
1907

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Sprossenrad

Kapazität:
9 (EW) x 8 (UZW) x 13 (RW)

Maße (H x B x T):
12 x 36 x 17 cm

Gewicht:
6,8 kg

Seriennummer:
12942


Literatur:
  • Leipälä, Timo: „The life and work of W. T. Odhner (Part I)“, in: 2. Greifswalder Symposium zur Entwicklung der Rechentechnik, 2003, p. 119-139
  • Leipälä, Timo: „The life and work of W. T. Odhner (Part II)“, in: Schmidt, W. H./Girbardt, W. (Hrsg.): 12. Internationales Treffen der Rechenschiebersammler und 3. Symposium zur Entwicklung der Rechentechnik, 28.9.-1.10.2006. Greifswald 2006, p. 55-82
  • Wassén, Henry: The Odhner History. Gothenburg 1951

Patente:

Weitere Exemplare in der Sammlung (3):
  • FDM6180 (ca. 1900, SNr.: 4660)
  • FDM7132 (ca. 1905, SNr.: 7878)
  • FDM9318 (ca. 1907, SNr.: 9387)
Ein weiteres Exemplar dieser Maschine befindet sich in der Ausstellung: FDM9318 (1. Untergeschoss).

 

Odhner Arithmometer A, 1907, FDM 7134, © Arithmeum
Sprossenrad, © Wassén [1951]
Odhner Arithmometer A, 1907, FDM7134, © Arithmeum
Querschnitt, © DE 64925