Bunzel-Delton No. 8

Vierspezies-Duplexmaschine mit zwei Sätzen Staffelwalzen

ca. 1910

Um 1910 versuchte das Bunzel-Delton-Werk (Hugo Bunzel verstarb 1909), technische Verbesserungen patentieren zu lassen und auch in konkrete Maschinen umzusetzen. Die schon länger verwendete Herzkurvenlöschung von Resultatwerk und Umdrehungszählwerk (AT 18132, DE 160996) wurde inzwischen auch in Konkurrenzmodellen eingesetzt. Man hatte insbesondere die Idee, eine wendeläufige Staffelwalzenmaschine zu konstruieren. Ein Patent dazu (AT 63130) wurde 1912 ausgestellt. Für diese Neukonstruktion wurde offenbar auch geworben (Martin, S.210). Eine konkrete Maschine ist aber bisher nicht bekannt geworden. Eine andere Verbesserung war die exakte Spaltenausrichtung der Anzeigewerke mit den Einstellschiebern. Diese wurde in den Modellen No. 7, 8 und 10 realisiert, die zwischen 1910 und 1915 in einzelnen Exemplaren auch gebaut wurden. Modell 7 existiert in einer Privatsammlung, ein weiteres Modell befindet sich im Arithmeum (FDM 9877). Das Modell No. 8 hat neben den beiden Resultatwerken auch einen doppelten Satz von Staffelwalzen; ein Patent dazu ist bisher nicht bekannt geworden. Die Einstellung der Zahlen erfolgt auf beiden Staffelwalzenreihen durch ein Einstellwerk, d.h. in beiden Sätzen wird dieselbe Zahl eingestellt. Mit dem Schalthebel links vom Einstellwerk werden die bekannten Doppelkegel-Zahnräder in den beiden Resultatwerken auf additives oder subtraktives Rechnen eingestellt, wobei vier mögliche Kombinationen berücksichtigt sind. Das Umdrehungszählwerk hat Zehnerübertragung. Die Maschine hat nicht die zweiseitigen Staffelwalzen aus AT 63130, sie ist eine richtläufige Maschine. Das in einer Anzeige 1913 beworbene Modell 10 ist bisher nicht als konkrete Maschine aufgetaucht.
Inventarnummer:
FDM4253

Jahr der Erfindung:
1910

Hersteller:
Bunzel-Delton

Baujahr:
ca. 1910

Hauptgattung:
Vierspeziesmaschine

Untergattungen:
Staffelwalze

Kapazität:
7 (EW) x 7 (UZW) x 12 (RW) / 12 (RW 2)

Maße (H x B x T):
13 x 43 x 28 cm

Gewicht:
14,2 kg

Produktionszeit:
1910 - 1914

Seriennummer:
8037


Literatur:
  • Martin, Ernst (Pseud.): Die Rechenmaschinen und ihre Entwicklungsgeschichte. Pappenheim 1925, Nachtrag 1936 (Nachdruck: Leopoldshöhe 1985), p. 210-211
  • Reese, Martin/Anthes, Erhard: "Bunzel und Burkhardt - Eine verschwiegene Zusammenarbeit über 25 lange Jahre," in: Schmidt, W.H. u. Girbardt, W. (Hrsg.): 4. Greifswalder Symposium zur Entwicklung der Rechentechnik und 15. Internationales Treffen für Rechenschieber- und Rechenmaschinensammler IM2009, Greifswald, p. 27-42
  • Reese, Martin/Anthes, Erhard: "Hugo Bunzel, Wien. Geschichte eines Pioniers", in Historische Bürowelt, Nr. 87, 2012, p. 19-27
  • Schack, Friedrich von: Leitende Männer. 4. Sonderheft, 1. Export-Edition 1913. Berlin 1913, p. XI, 45-46

Patente:
  • AT 63130 [1912]
  • AT 63131 [1912]
  • DE 160996 [1903]
  • DE 162017 [1903]
  • DE 334184 [1913] (Marie Bunzel: Rechenmaschine mit zwei oder mehreren Resultatzählwerken)
Dieses Objekt befindet sich aktuell in der Ausstellung im Erdgeschoss.

 

Bunzel-Delton No. 8, 1910, FDM4253, © Arithmeum
Maschine mit zwei Resultatwerken, © DE 334184
Bunzel-Delton No. 8, 1910, FDM4253, © a